Tarifrunde Metall/Elektro
Warnstreik-Auftakt der Metaller!
Kurz nach Mitternacht haben die Warnstreiks in der deutschen Metall- und Elektroindustrie begonnen. Demonstriert wurde in allen Regionen. Von Baden-Württemberg berichten die Medien: „Seit den frühen Morgenstunden legen Beschäftigte in der Automobilindustrie die Arbeit nieder. Gestreikt wird unter anderem bei Porsche, Bosch, ZF, Daimler Buses und Kolbenschmidt.“¹
In Neckarsulm fanden Warnstreiks bei Kolbenschmidt Pistons Germany GmbH und KS HUAYU AluTech GmbH bei schlechtem Wetter statt – passend zum schlechten Angebot der Metallverbände von 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten.
Für Südwestmetall sind die Warnstreiks „angesichts der angespannten konjunkturellen Lage verantwortungslos“². Der Unternehmerverband will von seiner Politik des Reallohnabbaus und Arbeitsplatzvernichtung aus Profitgründen ablenken. Wenn die Metallerinnen und Metaller 7 Prozent mehr Lohn und 170 Euro plus für die Azubis fordern, dann tun sie das aus Verantwortung gegenüber den Beschäftigten und ihren Familien!
Genau richtig ist deshalb, dass sich 1.800 Kollegen am Warnstreik beim Autozulieferer ZF in Saarbrücken beteiligt haben, wo der Vorstand 1.800 Arbeitsplätze bis 2025 vernichten will. Oder dass 250 Arbeiter bei VW in Osnabrück streikten, wo das Werk mit 2.500 Beschäftigten in Gefahr ist.
Streikerfahrungen in der Tarifrunde sind wichtig für den selbständigen Kampf um jeden Arbeitsplatz. Auch deshalb kann es nicht nur darum gehen, „mit Warnstreiks Druck (zu) machen ... um bei der nächsten Verhandlung ... ein verbessertes Angebot“³ herauszuholen. Die auf Aktionen und Warnstreik oft gerufenen Parolen „Konsequent für 7 Prozent“ oder „Ohne Akzent 7 Prozent“ drücken die Erwartung der kämpferischen Basis aus, dass jetzt konsequent die gewerkschaftliche Kampfkraft eingesetzt wird.
Das heißt aber nicht, darauf zu warten. So gibt es bei Mercedes Stuttgart-Untertürkheim unter Vertrauensleuten die Diskussion, dass beim Warnstreik am 31. Oktober die Leute nicht individuell um 12 Uhr nach Hause gehen. Sondern, dass es zuvor Versammlungen oder Kundgebungen in Abteilungen oder Werksteilen gibt. Denn die Streikaktionen müssen uns stärken und stets gesteigert werden.