Gaza

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Humanitäre Katastrophe: „Hier herrscht die Apokalypse“

Trotz des allgegenwärtigen Hungers und der Not der Menschen in Gaza ist die Menge der Hilfsgüter, die in den Gazastreifen gelangen, im Oktober auf den bislang tiefsten Stand in diesem Jahr gefallen. Lag der bisherige Jahresdurchschnitt laut Angaben der Zeitung „Haaretz“ bei etwa 95.500 Tonnen je Monat, waren es im Oktober nur noch 26.400 Tonnen - fast nur noch Lebensmittel!

hs / Pressemitteilung der Welthungerhilfe

Laut Welthungerhilfe erleben 91 Prozent der Bevölkerung derzeit eine schwere Ernährungskrise. Die Arbeit der internationalen Organisationen wird aufgrund von Auflagen, Verzögerungen und Unterdrückungen durch die zionistische israelische Regierung extrem erschwert. Mitarbeiter der Welthungerhilfe in Gaza beschreiben in Telefonaten eine katastrophale Lage und sprechen von "apokalyptischen Zuständen".

Es herrschen apokalyptische Zustände

Die Welthungerhilfe berichtet in einer Pressemitteilung vom 24. Oktober von den Erfahrungen ihrer Mitarbeiter:


„So eine massive Zerstörung und Verzweiflung der Menschen haben unsere erfahrenen Kollegen, die seit 20 Jahren in weltweiten Notlagen im Einsatz sind, in keinem anderen Krisengebiet der Welt erlebt. Sie sind zutiefst schockiert über das Ausmaß des Leids. Die Menschen leben zusammengepfercht auf dem beschränkten Platz zwischen Meer und komplett zerstörten Gebäuden. Die ganze Zeit fliegen Drohnen über das Gebiet, es gibt Tag und Nacht Luftangriffe und Schüsse. Die Vertriebenen leben auf allerengstem Raum in sogenannten humanitären Zonen, wo die Mehrheit der Bevölkerung Unterschlupf gefunden hat.

 

Der nackte Überlebenskampf zeigt sich auch darin, dass Menschen um jedes Stückchen Brot ringen und die wenigen Hilfstransporte auch immer wieder Ziel von Angriffen werden. Es herrschen apokalyptische Zustände. Dass im Gazastreifen die grundlegenden humanitären Standards täglich verletzt werden und es keinen ungehinderten, sicheren Zugang zur Bevölkerung gibt, ist völlig inakzeptabel. Es braucht mehr Zugangswege in die betroffenen Gebiete insbesondere in den Norden“, zitiert Mathias Mogge, Vorstandsvorsitzender der Welthungerhilfe, Augenzeugenberichte von Mitarbeitern.