Global Action Day
Die Zeit für Bewusstseinsbildung, Mut und Handeln ist jetzt!
Mitten in der gegenwärtigen offenen politischen Krise und neuen regionalen Umweltkatastrophen, wie jüngst in Spanien, findet ein wichtiger Klärungsprozess in der Jugendumweltbewegung statt. Zwar gehen die Teilnehmerzahlen bei den Fridays for future-Aktionstagen seit längerer Zeit zurück; es stärkt sich aber zunehmend die kapitalismuskritische Richtung. Zum letzten „Klimastreik“ am 20. September erklärte der Kölner FFF-Aufruf, „dass unsere Forderungen im Kapitalismus schwer bis gar nicht erfüllbar sind.“
Rasant beschleunigt sich die Rücknahme bereits erkämpfter Umweltschutzmaßnahmen. Umweltzerstörende Maßnahmen werden sogar forciert. Dies insbesondere infolge der Rechtsentwicklung der meisten imperialistischen Länder und Regierungen sowie der faschistischen Gefahr.
BDI-Chef Russwurm machte auf dem Klimakongress des Bundesverbands der Deutschen Industrie am 15. Oktober deutlich, welche Hausaufgaben er der Bundesregierung aufgibt. Ein „Kurs- und Mentalitätswechsel ... hin zu technologischer Offenheit, unternehmerischer Freiheit und Pragmatismus“ soll es sein. Dass „die Politik dringend Fesseln lösen muss“ bezieht er als Spitzenvertreter der deutschen Monopole auf keinen Fall auf die Fesseln des Profitdiktats.
Sein „Kurs- und Mentalitätswechsel“ soll gar nichts daran ändern. Mit einer "deutlichen Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen" und den Abbau von - aus Sicht der Industrie - "überbordender Detailregulierung" und "unrealistischer Vorgaben" soll vielmehr der "Wettbewerbsfähigkeit des Landes“ die Vorfahrt gegeben werden. Kaltschnäuzig ruft er dies auch noch als „realistische Balance von Ökologie und Ökonomie“ aus.¹ Im Klartext: eine noch stärkere Unterordnung und Opferung notwendiger Umweltschutzmaßnahmen unter das Profitdiktat und die Konkurrenzfähigkeit der internationalen Monopole.
Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam – weltweit! Retten wir die Lebensgrundlagen der Menschheit
Diese Losung der Abschlusserklärung der Umwelt-Strategiekonferenz, die am 20./21. April in Potsdam stattfand, stößt bei Umweltbewegten und Umweltbesorgten auf Interesse und Zustimmung. Die Parteikrise der Grünen, der Verlust vieler (jugendlicher) Wähler, sowie der Rücktritt und Parteiaustritt des Grüne-Jugend-Vorstands zeigen, dass eine Neuorientierung und Suche nach wirklichen Lösungen in der Umweltbewegung begonnen hat. Dies muss gefördert und mit einer Perspektive gestärkt werden.
Dies fällt gerade mit dem Kampf der Arbeiterbewegung gegen geplante Massenentlassungen in der Automobil-, Stahl- und Zulieferindustrie sowie den begonnenen Streiks in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie zusammen - eine gute Situation und zu ergreifende Chance. Die Umweltfrage und der gemeinsame Kampf von Arbeiter- und Umweltbewegung spielen eine zentrale Rolle.
Gescheiterter "Klimafahrplan" - notwendiger gesellschaftsverändernder Umweltkampf
Für zig Millionen Menschen wurde in den letzten Monaten die quantitative und qualitative Zunahme, insbesondere klimabedingter regionaler Umweltkatastrophen dramatisch sicht- und spürbar. Jüngst forderte dies in Spanien bei Regenfällen innerhalb weniger Stunden, wie sie sonst nur in einem ganzen Jahr vorkommen, über 220 Tote. Das Tempo der Veränderungen stellt alle bisherigen Prognosen in den Schatten. Laut EU-Klimadienst Copernicus wurde in dreizehn der letzten 14 Monate die willkürlich ausgerufene und völlig unzureichende 1,5-Grad-Marke der globalen Erderwärmung überschritten.
Der seit der Weltklimakonferenz 2015 von den Herrschenden und ihren Medien bejubelte und damals schon völlig unverbindliche und untaugliche "Pariser Klima-Vertrag" ist doch nur noch ein Fetzen Papier - gemessen an der Realität! Weiterhin wird gefährlich verharmlosend der Begriff eines "Klimawandels" als Erklärung bemüht. Die länderübergreifenden und in dichter Reihenfolge weltweit stattfindenden Extremereignisse markieren jedoch eine Verschärfung innerhalb der begonnenen globalen Umweltkatastrophe! Wer diesem Übel an die Wurzel will, der muss einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf stärken.
Breite Bündnisse zum internationalen Umweltkampftag aufbauen!
Der „Global Action Day“ zum mittleren Samstag einer UN-Klimakonferenz ist in diesem Jahr der 16. November. Kämpferische Kundgebungen und Demonstrationen sind herausgefordert. Die revolutionäre Weltorganisation ICOR fördert dies aktiv und begeht diesen Tag seit ihrer Gründung als einen ihrer vier weltweiten Kampftage.
Als ICOR-Mitgliedsorganisationen begehen die MLPD und ihr Jugendverband REBELL aktiv den Umweltkampftag in Deutschland. Sie bekämpfen entschieden die faschistische Verharmlosung der begonnenen globalen Klimakatastrophe und stehen konsequent für den Umweltkampf und für die Perspektive des echten Sozialismus. Als einzige Perspektive der Menschheit und des Umweltkampfs, zur konsequenten Durchsetzung und Verwirklichung einer notwendigen gesamtgesellschaftlichen Leitlinie der Einheit von Mensch und Natur. Das Buch „Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen - Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ von Stefan Engel, Gabi Fechtner und Monika Gärtner-Engel gehört als optimistisches Handbuch für einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf in viele Hände.
In verschiedenen Städten und Regionen gibt es Bündnisse zur Vorbereitung, wie in Wolfsburg, wo sich dafür Umweltgewerkschaft, BUND, Grüne Jugend, attac, MLPD, Internationaler Automobilarbeiter Ratschlag, Solidarität International und zwei befreundete Musiker zusammen gefunden haben. Oder wie in Stuttgart mit einem Bündnis aus Umweltgewerkschaft, Frauenverband Courage, Internationale Automobilarbeiterkonferenz, ödp, MLPD, Tierschutzpartei und Einzelpersonen.
Insbesondere auch der gemeinsame Kampf von Arbeiter- und Umweltbewegung und eine breite Zusammensetzung „von Religion bis Revolution“ sind wichtige Markenzeichen, die ausstrahlen und anziehen. Die aktive Teilnahme von Arbeiterinnen und Arbeitern, besonders aus den im Kampf stehenden Belegschaften wie VW, Daimler, Stellantis, ZF, thyssenkrupp, usw. sind für die Orientierung und Prägung dieses Umweltkampftags wichtig.