Tarifrunde Metall/Elektro
2.000 beim Warnstreik in Gevelsberg - Ennepe-Ruhr-Kreis
Laut und kämpferisch zogen am Mittwoch über 2000 Kolleginnen und Kollegen durch Gevelsberg. Sie kamen aus 54 Betrieben von Witten bis Wuppertal, in denen die IG Metall zum Warnstreik aufgerufen hatte. Im Zentrum standen die Forderungen nach Lohnerhöhung von 7 Prozent und 170 Euro für Auszubildende. Auch für die Verbesserung der „T-ZUG“-Regelungen bei Pflege oder Teilzeit gab es viel Applaus. Dabei waren auch die Kollegen von ZF in Witten in ihrem Kampf gegen die Vernichtung von 400 Arbeitsplätzen.
Richtig rief der 1. Bevollmächtige der IG Metall Matthias Hillbrand den Kolleginnen und Kollegen zu, dass ohne sie in den Betrieben gar nichts laufen würde. Daneben lag er allerdings, als er meinte, dass es natürlich auch Unternehmer geben müsse, aber die dann auch etwas unternehmen sollen. Ohne die Kapitalisten würde es aber sehr wohl gehen - und sehr viel besser. Nur müssten dafür die Arbeiter die Macht über die Produktionsmittel haben, was erfordert, mit dem kapitalistischen Ausbeutersystem Schluss zu machen.
Auch eine Illusion war seine Forderung nach einer "Mitbestimmung auf Augenhöhe". Das gab es im Kapitalismus noch nie und wird es nie geben. Mit Verhandlungen und Kompromissen wird nur ein Anschein von Mitbestimmung erweckt. Jetzt unternehmen die Unternehmer den Versuch, angesichts der verschärften Konkurrenz ihre Angriffe auf die Arbeiterklasse offener, ohne Rücksicht auf solche bisherigen Gepflogenheiten, durchzusetzen. Mit ihren Kämpfen und Streiks zur Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen nimmt sich die Arbeiterklasse eine bestimmte Form einer "Mitbestimmung". Das ist aber etwas anderes.
Statt daher um eine Rückkehr zu faulen Kompromissen von Gnaden der Kapitalisten zu betteln, ist es Zeit, ihnen zu zeigen, was ein Haken ist. Mit entschlossenen (Warn-)Streiks für die volle Durchsetzung der Forderungen in der Tarifrunde und darüber hinaus im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz sowie für eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.