Berlin
Werner Seelenbinder – ein Vorbild im antifaschistischen Kampf
Im Rahmen des Werner-Seelenbinder-Jahrs der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) aus Anlass seines 120. Geburtstags und seiner Ermordung durch die Hitler-Faschisten vor 80 Jahren am 24. Oktober 1944 im Zuchthaus Brandenburg, fand am letzten Sonntag, den 20. Oktober vor seinem Grab in Berlin-Neukölln eine Gedenkveranstaltung statt.
Das Schalmeienorchester, ein Rapper, der Arbeiter- und Veteranenchor Neukölln und Klezmermusik sorgten neben Reden und Grußworten für eine würdige Atmosphäre. Höhepunkte waren Vorführungen von Jugendmannschaften: Ringern des Sportvereins Tasmania Neukölln und Fußballkünste des Kreuzberger Vereins Lurich.
Die zahlreichen Stände, natürlich von der VVN u.a. mit einem Werner-Seelenbinder-Quiz, von den Freidenkern, der DKP, von Die Linke standen unter dem Motto des antifaschistischen Erfahrungsaustauschs. Wir beteiligten uns mit einem gemeinsamen Stand von MLPD, Interbündnis, dem Treffverein, People to People und dem REBELL, der ständig umlagert war, Einsätzen auf dem Platz und der Niederlegung eines schönen Blumengebindes.
In zahlreichen Gesprächen unter den ca. 150 Teilnehmern und an den Ständen luden wir zum Interbündnis als der Organisation ein, in der sich alle Antifaschisten von Religion bis Revolution zusammenschließen sollten.
Werner Seelenbinder war ein absoluter Spitzensportler im Schwergewichtsringen - fair, bescheiden, risikobereit und hatte ein unbändiges Gerechtigkeitsgefühl. Diese Eigenschaften und seine persönlichen Erfahrungen in verschiedenen Fabriken in Berlin, in der Wirklichkeit der Weimarer Republik und später auf Sportwettkämpfen in der sozialistischen Sowjetunion ließen ihn eine bürgerliche Sportlerkarriere ausschlagen. Er wurde Mitglied in der KPD und seine herausragenden sportlichen Fähigkeiten wurden in der Zeit des Hitler-Faschismus zu einer wichtigen Möglichkeit, den Widerstand zu organisieren: Er nutzte Wettkämpfe im Ausland für Kontakte, arbeitete in bürgerlichen Sportvereinen usw.
In zahlreichen Gesprächen zeigte sich gerade bei den jungen Sportlern große Offenheit und großes Interesse an Werner Seelenbinder. Viele kannten ihn als antifaschistischen Sportler, aber nicht als Kommunist, nicht sein Leben und was wir daraus heute angesichts der akuten faschistischen Gefahr lernen können. So wurde der Roman „Der Stärkere“ siebenmal verkauft und 50 Einladungen zur Kulturveranstaltung „Werner Seelenbinder – ein Vorbild für die Jugend“ am 15. November wurden verteilt. Das Schalmeienorchester ist offen für einen Auftritt im „Treff International“, wofür wir auch den Chor gewinnen wollen. Und die Kontakte zu Initiativen und Organisationen werden wir ausbauen, z.B. für den Interbündnis-Block bei der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration am 12. Januar 2025. Ein insgesamt gelungener Einsatz.
Hier gibt es den Flyer für die Veranstaltung „Werner Seelenbinder – ein Vorbild für die Jugend“
Hier geht es zu einem Buchtipp und einem Kalenderblatt zu und über Werner Seelenbinder