Türkischer Staatsterror

Türkischer Staatsterror

Viele Festnahmen in Istanbul und Ankara - Rojava weiter bombardiert

Die kurdische Nachrichtenagentur "ANF" berichtet:

Von ANF
Viele Festnahmen in Istanbul und Ankara - Rojava weiter bombardiert
Auswirkung der türkischen Angriffe in Nord- und Ostsyrien (foto: ANF)

In Istanbul und Ankara sind mindestens 35 Personen im Rahmen einer politischen Polizeioperation festgenommen und der „Terrorunterstützung“ beschuldigt worden.


Nach der Aktion gegen den türkischen Rüstungskonzern TUSAŞ greift der türkische Staat nicht nur Rojava und Südkurdistan an, sondern holt auch im Inneren zu einer neuen Repressionswelle aus. Gegen mindestens 79 Personen in Istanbul und Ankara wurde unter Terrorvorwürfen eine Festnahmeanordnung erlassen.


In Istanbul wurden mindestens 35 Personen festgenommen. Festnahmeanordnungen gegen 44 Personen wegen „Finanzierung einer Terrororganisation“, „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ und „Propaganda für eine Terrororganisation“ sollten vollstreckt werden. Die Polizei stürmte unzählige Wohnungen. In Istanbul wurden die Festgenommenen zur Provinzpolizeidirektion in Fatih gebracht. Eine 24-stündige Kontaktsperre wurde verhängt. ...

Türkei bombardiert Nord- und Ostsyrien

Die Türkei setzt ihre Angriffswelle gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Nach bereits mehr als vierzig Luftangriffen mit zwölf Todesopfern und 25 Verletzten in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober folgten den gesamten Donnerstag über dutzende weitere Attacken, die sich wie die vorangegangenen Bombardements hauptsächlich gegen zivile Wohngebiete und die Infrastruktur in den selbstverwalteten Gebieten Syriens richteten. Nach neueren Angaben der Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) stieg dabei auch die Zahl der Verletzten auf nunmehr 27.

 

Mindestens zwei Menschen wurden am Abend verletzt, als Geschosse im Dorf Til Sosîn bei Ehdas einschlugen. In der Ortschaft südlich von Tel Rifat befindet sich das Camp Serdem, das für Efrîn-Vertriebene eingerichtet wurde. Die Asayîş sprach von einem Artillerieangriff; parallel zur Luftangriffswelle türkischer Kampfdrohnen intensivieren die islamistischen Proxy-Truppen Ankaras ihre Bodenangriffe gegen die Region. Neben Til Sosîn wurden demnach auch weitere Dörfer rund um Tel Rifat sowie Siedlungen in Til Temir, Ain Issa und Minbic unter Artilleriefeuer genommen. Weitere Drohnenangriffe zielten unter anderem auf die Ölversorgungseinrichtung Ewda (Odeh) in Tirbespiyê sowie zwei Ölfelder im angrenzenden Ort Girê Berê, das Dorf Gir Ziyaret bei Girkê Legê und eine Funkstation des syrischen Mobilfunkanbieters Syriatel in Dirbêsiyê.

 
Der türkische Staat rechtfertigt die Angriffe gegen Nord- und Ostsyrien mit dem Anschlag auf den staatlichen Rüstungskonzern TUSAŞ bei Ankara. Bei dem Angriff am gestrigen Mittwoch kamen nach staatlichen Angaben sieben Menschen ums Leben, darunter zwei Angreifer:innen, die von der Regierung als Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) identifiziert worden sein sollen. 22 weitere Menschen wurden verletzt. Die PKK hat sich bisher nicht zu dem Anschlag bekannt. Neben Zielen in Nord- und Ostsyrien bombardiert die türkische Armee auch die Kurdistan-Region des Irak (KRI) und die ezidische Şengal-Region. Dort kam ein Kämpfer der Widerstandseinheiten YBŞ durch einen Drohnenangriff ums Leben, zwei weitere Mitglieder erlitten leichte Verletzungen. Bei einem weiteren Angriff in Şengal wurde eine Zivilistin verletzt. ...