Damit darf der VW-Vorstand nicht durchkommen
Freches Verteil- und Hausverbot gegen Verteiler der Kollegenzeitung „Vorwärtsgang“!
Verteiler der Kollegenzeitung „Vorwärtsgang“ aus Kassel berichten von dem plumpen Versuch der Einschränkung bürgerlich-demokratischer Rechte durch VW.
Eine Verteilerin informiert über einen persönlichen Brief an Ihre Adresse(!): „In dem Brief ging es um: ‚Vorwärtsgang/Diffamierung von Mitarbeitenden‘. Hierin behält sich VW vor, bei ‚weiterhin diffamierenden Äußerungen gegen namentlich benannte Mitarbeiter unseres Unternehmens mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen die Verantwortlichen und Beteiligten vorzugehen‘. Das ist ein Angriff auf die Kollegenzeitung ‚Vorwärtsgang‘, in dem es gute Sitte ist, ein mieses Verhalten von Vorgesetzten aufs Korn zu nehmen. Das ist ja gerade eine Stärke und gehört zur DNA des ‚Vorwärtsgangs', dass dort Kolleginnen und Kollegen offen sprechen können, ohne sofort mit Repressionen rechnen zu müssen. Auch Genossinnen und Genossen der MLPD-Betriebsgruppen arbeiten daran mit.
Einen Tag vor dieser ‚Post’ gab es Grund zur Freude. Ich gewann eine Klage eines Unterabteilungsleiters von VW gegen mich. Er hatte versucht, mich persönlich für einen satirischen Artikel im Vorwärtsgang 2022 verantwortlich zu machen. In dem Artikel wurden seine arroganten Führungsmethoden aufs Korn genommen. Damit kam er nicht durch!
VW ist in der Defensive und will unter allen Umständen die weitere Diskussion über den Generalangriff und die Überlegungen der Arbeiter zur Antwort darauf zu unterbinden und die Diskussion über einen selbständigen konzernweiten Streik zu verhindern. Dazu werden neue Geschütze aufgefahren. Unter anderem auf mich persönlich als Vertreterin des Weges des Kampfes und der Arbeiteroffensive.
Ich protestiere ausdrücklich gegen diese Einschüchterung! Sie wird mich in keiner Weise davon abhalten, weiter den ‚Vorwärtsgang‘ zu unterstützen. Ich freue mich auf die neue Ausgabe des Vorwärtsgangs und die Beratung mit den Kollegen!“.
Im September übergab die Werksleitung von VW-Kassel allen Verteilern der Kollegenzeitung an zwei Toren einen Brief zur „Unterlassung des Verteilens der Zeitschrift ‚Vorwärtsgang’ und Hausverbot“.
Darin heißt es u.a.: „Wir fordern Sie auf, das Verteilen der Zeitschrift ‚Vorwärtsgang‘ oder anderer Zeitschriften, Flugblätter und ähnlichem auf unseren Liegenschaften mit sofortiger Wirkung zu unterlassen. Sollten Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, sehen wir uns gezwungen, rechtliche Schritte gegen Sie einzuleiten. Darüber hinaus sprechen wir Ihnen hiermit im Rahmen des uns zustehenden Hausrechts ein Hausverbot für alle Liegenschaften unseres Unternehmens aus. … Sollten Sie unsere Grundstücke/Liegenschaften dennoch betreten, werden wir dies als Hausfriedensbruch zur Anzeige bringen“. Unterschrieben von der Personalleiterin Daniela Ulrich und dem Werksleiter Jörg Fenstermann persönlich.
Der Angriff ist die Kehrseite der massiven Angriffe auf die Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen bei der Marke VW durch den Vorstand. Deshalb gehört der Kampf zur Verteidigung der Arbeits- und Ausbildungsplätze untrennbar mit dem Kampf gegen jegliche Art von Repressionen und der Verteidigung und Erweiterung demokratischer Rechte und Freiheiten zusammen!