Arbeiterkämpfe in Griechenland

Arbeiterkämpfe in Griechenland

Seeleute und ihre Gewerkschaften wenden sich an die Bevölkerung und an Touristen

In ihrem seit Dienstag andauernden Streik gedachten die Cosco-Arbeiter gestern mit allen Seeleuten ihres Kollegen Dimitri Daggli, dessen Todestag sich heute zum 3. Mal jährt. Er kam bei seiner Arbeit im Hafen von Piräus unter den Schienen einer Kranbrücke auf grauenvolle Weise zu Tode.

Korrespondenz
Seeleute und ihre Gewerkschaften wenden sich an die Bevölkerung und an Touristen
3. Streiktag Cosco (Bild: Imerodromos)

Die Wut der Arbeiter über die Verbrechen der hafenbetreibenden chinesischen Kapitalisten war damals so groß, das sie in mehrere Tage den Hafen bestreikten. Dieser Kampf hat die Bevölkerung von Piräus und ganz Griechenland und weltweit tief beeindruckt und große Solidarität hervorgerufen. Inzwischen wird an diesem Tag jedes Jahr der Hafen geschlossen zum Andenken an Dimitris.

 

Durch den jetzigen Streik der griechischen Seeleute ist es für die Bevölkerung und Touristen nicht möglich, die Inseln anzufahren. Am Montag ist der griechische Nationalfeiertag "Ochi"-Tag. An diesem Tag besuchen viele Griechen gerne ihre Verwandten auf den Inseln, deshalb ist der Streik eine Einschränkung auch für die Bevölkerung. "Ochi", Nein, war das Nein des griechischen Volkes am 28. Oktober 1940 gegen Mussolini, der in Griechenland einmarschieren wollte, und gegen die deutschen Faschisten.

 

Die Seeleute und ihre Gewerkschaften wandten sich mit einem Aufruf an die Insulaner, die Bevölkerung von Athen und Touristen:


"Liebe Passagiere,

 

wir streiken für Lohnerhöhungen, die sich an unseren Bedürfnissen orientieren.


Wir kämpfen für die Besetzung der Schiffe mit einer solchen Anzahl von Besatzungen, dass Leben und Sicherheit geschützt werden, sowohl unsere als auch Ihre.


Wir kämpfen für zufriedenstellende Verbindungen zu unseren Inseln, für preiswerte und sichere Fährdienste das ganze Jahr über.
Unser Kampf ist ein Kampf, der auch Sie betrifft.


Wir stehen auf der gleichen Seite, wir wollen Sie auf unserer Seite haben“.