Für Transformation oder Subvention?
Mercedes eröffnet erste Elektrobatterie-Recycling-Fabrik
Über 1,5 Millionen vollelektrische PKW gibt es derzeit in Deutschland. Und auch wenn das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen E-Autos bis 2030 unrealistisch ist, gibt es bisher keinen Plan, wie die Batterien entsorgt bzw. wiederverwendet werden. Die Eröffnung der ersten Batterie-Recycling-Batterie von Mercedes im badischen Kuppenheim sorgte deshalb für ein großes Medienecho.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz kam, in der Hoffnung, sein angeschlagenes Ansehen in der Bevölkerung als „Förderer des sozialen und ökologischen Fortschritts“ wieder aufzupolieren. Tatsächlich hören sich die Informationen vielversprechend an: „In der Pilotfabrik werden die Batteriemodule zuerst geschreddert, dann werden mit mechanischen Verfahren Plastik, Kupfer, Aluminium und Eisen sortenrein ausgesiebt. (…) In einer Art chemischem Auswaschungsprozess können Nickel, Lithium, Mangan und Kobalt dieser Masse entzogen werden.“ Mercedes verspricht, dass so 96 Prozent der wertvollen und nicht nur für die E-Mobilität benötigten Rohstoffe aus verschlissenen Batterien herausgelöst und wiederverwendet werden können.¹“
Tun wir also Mercedes, VW oder BMW unrecht, wenn wir anprangern, dass es ihnen bei der E-Mobilität nicht um die Umwelt geht, sondern weil sie dazu von den Konkurrenten Tesla oder aus China gezwungen werden? Gemach, gemach! So subventionieren wir Steuerzahler mehr als ein Drittel der Investitionen.² Mercedes will mit dieser Pilotfabrik ausloten, ob dies ein neues maximalprofitbringendes Geschäftsfeld werden kann oder man dies besser anderen Unternehmen überlässt. So soll in der Fabrik gerademal Material für rund 5000 Autos wiedergewonnen werden. Auf jeden Fall ist diese Fabrik ein Beweis dafür, welche klasse Möglichkeiten es gibt und dass sie flächendeckend eingesetzt werden müssen.
Hier trifft zu, wie es im Buch „Katastrophenalarm“ heißt: „Viele fortschrittliche Technologien, Grundlagen erneuerbarer Energie und einer Kreislaufwirtschaft liegen seit Jahrzehnten brach. Die weltmarktbeherrschenden Monopole dulden sie nur in winzigen Nischen neben der dominierenden Wegwerfproduktion“.³
Die Recycling-Fabrik von Mercedes lässt aber erahnen, was im echten Sozialismus als gesamtgesellschaftlichem Paradigma möglich wäre: die im staatsmonopolistischen Kapitalismus hoch entwickelten Produktivkräfte werden hier für die Gesellschaft in Einheit mit dem Schutz der Umwelt eingesetzt; konkret eine internationalisierte Kreislaufwirtschaft aufgebaut. Wer will, dass diese Vision Wirklichkeit wird, ist aufgefordert, sich mit der Politik der MLPD auseinanderzusetzen und diese zu stärken.