Sorge um Arbeitsplätze?
Mahle-Chef fordert das Aus des „Verbrenner-Verbots“
In den Augen der Monopole sind selbst rudimentäre Umweltschutzmaßnahmen nicht zu akzeptieren. Angeblich sorgen sie dafür, dass deutsche Konzerne im internationalen Konkurrenzkampf zurückgefallen sind.
Jetzt fordert auch der Mahle-Chef Arnd Franz das Aus des „Verbrenner-Aus“. Gemeint ist die Entscheidung der EU, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr zugelassen werden dürfen, die mit Benzin oder Diesel fahren. Selbst diese völlig unzureichende Umweltmaßnahme, mit der die EU dem gewachsenen Umweltbewusstsein der Leute Rechnung tragen musste, passt jetzt immer mehr Vorständen und rechten Monopolpolitikern nicht mehr in ihren Wirtschaftskrieg, mit dem sie auch in Krisenzeiten Maximalprofite auf Kosten der Konkurrenten und der Arbeiter durchsetzen wollen.
Oder tun wir ihnen damit unrecht? Franz: „Sollte das Verbrenner-Aus 2035 kommen, würde dies weitere Stellen kosten.“ [1] Er weiß natürlich, warum er vom „weiterem“ Personalabbau spricht. Denn von 2018 bis 2023 sank bereits die Zahl der Beschäftigten in der Automobilindustrie um 54.000 oder 6,5 Prozent.
Für den Mahle-Chef ist es quasi ein Naturgesetz, dass die Umstruktierung der Produktion auf Autos mit Batterie-Elektrik-Antrieb massiv Arbeitsplätze kostet. Der Umstand, dass ein Auto mit Elektroantrieb aus nur etwa 200 Teilen besteht - im Vergleich zu durchschnittlich 1400 eines Verbrennermotors mit Getriebe [3] -, stellt einen Sprung in der Produktivität dar. Oder wie es Karl Marx ausdrückte: „Dass weniger unmittelbare Arbeit nötig ist, um ein größeres Produkt zu schaffen“ [4] Und er schlussfolgert: „Die steigende Produktivkraft der Arbeit erzeugt also, auf kapitalistischer Grundlage, mit Notwendigkeit eine permanente scheinbare Arbeiterübervölkerung.“ [5]
Es ist deshalb auch kein Naturgesetz, dass die Arbeiter und Angestellten die massenhafte Arbeitsplatzvernichtung kampflos hinnehmen müssten, mit der die Konzerne die Lasten der kapitalistische Strukturkrise (E-Moblität, Digitalisierung) auf sie abwälzen wollen. Die MLPD und ihre Betriebsgruppen arbeiten dazu auf den offensiven Kampf um die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich hin. Dieser „orientiert die Arbeiterklasse darauf, um die Früchte der wachsenden Arbeitsproduktivität zu kämpfen und führt sie so an die Frage einer Gesellschaftsordnung heran, in der die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen abgeschafft ist.“ [6]