13. Frauenpolitische Ratschlag
„Kämpferisch, solidarisch, international – Frauenpower von Religion bis Revolution“ – auch für Kurzentschlossene
In knapp einer Woche findet der 13. Frauenpolitische Ratschlag vom 1. bis 3. November in der Universität Kassel statt. Die letzten Vorbereitungen dieser einzigartigen überparteilichen, selbstorganisierten und selbstfinanzierten Plattform der kämpferischen Frauenbewegung mit einer demokratischen, solidarischen Streitkultur laufen in ganz Deutschland auf Hochtouren.
Erwartet werden Industriearbeiterinnen z.B. aus verschiedenen Automobilbetrieben, Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Erzieherinnen, Verkäuferinnen, Lehrerinnen, Studentinnen und Auszubildende, arbeitslose Frauen und Rentnerinnen, Migrantinnen, Mitglieder von Frauenorganisationen, Gewerkschafterinnen, politisch aktive Frauen oder einfach nur interessierte Frauen und internationale Gastfrauen.
Reise zu den Mädchen und Frauen der Welt
Gleich am Freitag, dem ersten Tag, geht es los mit einer spannenden „Reise zu den Mädchen und Frauen der Welt“. Mit Berichten von Frauen aus 17 Ländern. (mehr dazu hier) Eine praktische Solidarität wird mit einem Spendentisch „Gaza soll leben“ organisiert.
Der Frauenpolitische Ratschlag zeigt, was Frauen gemeinschaftlich auf die Beine stellen können - auch zusammen mit Männern, die lernend und unterstützend teilnehmen, aber nicht dominieren. Er setzt auf viele Herzen, Köpfe und Hände – ob bei der inhaltlichen Vorbereitung und Gestaltung oder den Gemeinschaftsaufgaben, der Vorbereitung und Finanzierung der Reise der Gastfrauen, bei Kuchenspenden und leckerem Essen für das Abendbuffet am Samstag und vielem mehr. Zeitspenden für die Durchführung der Gemeinschaftsaufgaben sind gefragt.
Viel Frauenpower in der Kasseler Innenstadt ...
Am Samstag, dem zweiten Tag, wird eine kämpferische Demonstration den Ratschlag in der Kasseler Innenstadt mit viel Frauenpower bekannt machen. Viele Frauen spüren die Krisenhaftigkeit des Imperialismus hautnah. In bewegten und polarisierten Zeiten mit angekündigten Massenentlassungen, insbesondere in der Stahl- und Automobilindustrie, einer begonnenen globalen Umweltkatastrophe unter anderem mit gehäuften regionalen Katastrophen, imperialistischen Kriegen wie in der Ukraine, in Palästina und im Libanon, einer sich verschärfenden Weltkriegsgefahr und Aufrüstung, Streichungen bei sozialen Leistungen, nicht mehr bezahlbaren Mieten, steigender Armut und Gewalt ... Frauen sind nicht nur besonders davon betroffen, sondern auch besonders herausgefordert und dagegen aktiv.
... und gesellschaftsverändernde Perspektiven
Nicht nur Kampfgeist und Zusammenhalt, auch mehr Durchblick und Orientierungsfähigkeit sind angesagt. Dem dient ein Herzstück des Ratschlags. Zehn Foren zu brennenden gesellschaftlichen Themen und Alltagsfragen werden stattfinden: Frauen in der Offensive gegen Gesundheitspolitik, "Kitastrophe" und Frauenarmut; Frauen für Frieden, gegen Faschismus und Krieg; Schöne Erde – Bedrohte Erde – Gemeinsam kämpfen um die Lebensgrundlagen der Menschheit, Frauen, Flucht, Freiheit – ein Traum?; zur Diskriminierung von Frauen und queerer Menschen, usw.
Revolutionärinnen aus verschiedenen Organisationen und Ländern werden mit Gabi Fechtner von der MLPD im Forum „Befreiung der Frau in einer befreiten Gesellschaft – Perspektive Sozialismus“ die Frage in den Mittelpunkt rücken, welche gesellschaftsverändernde Alternative nötig ist.
Die Foren bieten die Möglichkeit sich inhaltlich auseinanderzusetzen, den Grundlagen der Probleme auf den Grund zu gehen und um Lösungen zu streiten, voneinander zu lernen und gemeinsam zu überlegen, zu beraten und zu erarbeiten, welche Kämpfe, welche Bewusstseinsbildung, welche Forderungen benötigt werden, um zu tatsächlichen gesellschaftlichen Veränderungen zu kommen. Und wie sich Frauen dafür stärker organisieren und zusammenarbeiten können und müssen. „So kann es nicht weiter gehen“, sagen viele. .
Weltweit zusammenzuschließen gegen die faschistische Gefahr
Zum ersten Mal ist in Deutschland wieder eine ernsthafte faschistische Gefahr entstanden. Aus diesem Grund ist für den Sonntag eine Podiumsdiskussion „Streitbar – antifaschistisch – bündnisfähig“ neu ins Programm aufgenommen worden. Sie setzt an der vom 12. Frauenpolitischen Ratschlag bereits 2019 verabschiedeten Erfurter Erklärung mit dem Titel "Es ist der kleinste, aber ein dringend notwendiger gemeinsamer Nenner!" an, mit der dazu aufgerufen wurde, sich über Parteien-, Länder– und weltanschauliche Grenzen hinweg weltweit zusammenzuschließen gegen die faschistische Gefahr.
Ein hohes Gut ist die finanzielle Unabhängigkeit des Ratschlags als wichtige Grundlage für eine vorbehaltlose, streitbare Auseinandersetzung ohne Rücksichtnahme auf inhaltliche Auflagen und Abhängigkeiten.
Neben verschiedenen Ausstellungen und Buchvorstellungen kann bei den vielfältigen Workshops am Sonntagvormittag gemalt und gesungen, Yoga betrieben, sich über Brustkrebs ausgetauscht werden und vieles mehr. Auch das zwanglose Gespräch und das gemeinsame Feiern werden nicht fehlen, ob beim Candle-Light-Café und der Disco am Freitagabend oder dem internationalen Kulturfest mit leckerem Mitbringbuffet am Samstagabend.
Dieser Frauenpolitische Ratschlag wird die kämpferische Frauenbewegung und jede einzelne Teilnehmerin und jeden Teilnehmer stärken und mobilisieren. Dazu kann jede und jeder mit ihren und seinen Erfahrungen und Fähigkeiten beitragen. Auch Kurzentschlossene können sich beteiligen. Auch die Teilnahme an einzelnen Tagen lohnt sich. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Tickets gibt es an der Tageskasse. Die Fahrt und die Übernachtung müssen selbst organisiert werden.
Die Preise für die Teilnahme sind:
- Der Vorverkauf für das Kombiticket ist abgeschlossen
- Tagesticket Freitag/Samstag: je 30 Euro
- Tagesticket Sonntag: 17 Euro
- Abendticket Freitag/Samstag: je 15 Euro
- Schnupperticket für 2 Stunden: 5 Euro
- Kinder bis 14 Jahre freier Eintritt
- Kinderbetreuung für Kinder von 3 bis 14 Jahren ist kostenlos
Das gesamte Programm und mehr Informationen unter: www.frauenpolitischerratschlag.de