VW
Herausforderung an die Belegschaften, den Weg des Kampfs zu gehen
VW ist – ebenso wie Daimler und BMW – im internationalen Konkurrenzkampf ins Hintertreffen geraten.
Besonders stark war der Rückfall gegenüber chinesischen Konkurrenten und auf dem entscheidenden chinesischen Automarkt. Diese Entwicklung hat sich offenbar im Sommer 2024 dramatisch verschärft. So sank die Kapazitätsauslastung in den VW-Werken im Juli auf 77,7 Prozent - 9 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt¹. Der Absatz im August lag in Deutschland bei Verbrenner-Autos um 28 Prozent unter dem Vorjahreswert, bei Elektroautos sogar um 60 Prozent². Darin drückt sich der Rückfall der deutschen Monopole im internationalen Konkurrenzkampf und besonders auf dem „Zukunftsmarkt“ E-Autos aus.
Nach kapitalistischer Logik folgt daraus eine Aufholjagd durch Verschärfung der Ausbeutung der Arbeiterklasse und der Umwelt und noch hemmungsloserem Zugriff auf den Staatshaushalt in Form von Subventionen und Steuererleichterungen.
- Der VW-Vorstand droht wegen eines Kapazitätsüberhangs der Produktion von 500.000 Autos mit der Schließung von bis zu zwei Werken beziehungsweise fordert entsprechenden Lohnverzicht der gesamten Belegschaft.
- Um eine Spitzenstellung zu halten und bei E-Autos zurückzuerobern, werden Modernisierungspläne an den Werken zurückgestellt und Ausbaupläne gekappt – mit einer Ausnahme: Das besonders für militärische Zwecke geplante Jeep-Werk in den USA soll auf jeden Fall gebaut werden - an der Kriegsvorbereitung mit ihren Traumprofiten will das VW-Management auf jeden Fall teilhaben.
Gegen diese Pläne hat sich ein breiter Widerstand entwickelt und ordert die Entscheidung heraus, welchen Weg die Belegschaften einschlagen: Hoffen auf „sozialverträgliche, gemeinsame“ Lösungen mit dem Vorstand – oder offensiver Kampf, einen selbständigen werksübergreifenden Streik zu führen, bis die Pläne vom Tisch sind.