Arbeitsplatzvernichtung bei ZF

Arbeitsplatzvernichtung bei ZF

Gründe liegen nicht nur im Management

Verlautbarungen der IG Metall-Führung oder aus Politikerkreisen lenken vom Wesentlichen ab: Bei Ford hieß es, das Management habe die Entwicklung von E-Autos verschlafen, bei TKS (Thyssen Krupp Stahl), das Management habe keine Ahnung von Stahl, bei ZF, der Vorstand habe sich mit dem Kauf von TRW und Wabco übernommen, dem VW-Vorstand wird bescheinigt, dass er seinen Job nicht mache.

Korrespondenz aus Saarbrücken

Da ist sicher etwas dran, aber: Spätestens nach den Teilstilllegungsplänen der Stahlproduktion durch TKS (Thyssen Krupp Stahl) und den angekündigten Werksstilllegungen und Massenentlassungen durch VW ist klar geworden, dass wir es mit mehr zu tun haben als hausgemachten Problemen in einzelnen Monopolen.

 

Die Ursachen stecken tiefer. Die Weltwirtschaftskrise vertieft sich insbesondere in Deutschland, besonders die Auto- und Stahlindustrie kommt nicht auf die Produktionszahlen von vor der Krise. Dass die Konzerne die Umstellung auf E-Mobilität zu massenhafter Arbeitsplatzvernichtung nutzen ist die andere Seite. Und schließlich beteiligt sich Deutschland am Kampf um die Weltherrschaft und unterstützt den Krieg in der Ukraine. Damit untergräbt sich der deutsche Imperialismus Teile seiner Absatzmärkte – so musste ZF die Wabco-Töchter in Russland schon wieder abschreiben.

 

Die Arbeitsplatzvernichtung durch ZF steht nicht alleine: die weitgehende Schließung von Ford Saarlouis im nächsten Jahr wird 6000 Arbeitsplätze (mit Zulieferern) kosten, die geplante Batteriefabrik von S-Volt ist auf Eis gelegt, Thyssen in Lockweiler baut ab, der Zulieferer Voit in St. Ingbert fährt Kurzarbeit, usw.