Arbeiterklasse und Klassenbewusstsein
Die Lehre von Marx ist nicht nur der Klassenkampf
Vor kurzem meldete "Rote Fahne News", dass eine bürgerliche Studie erstaunt die Arbeiterklasse und ihr Klassenbewusstsein wieder entdeckt hat. Auch an weiteren Stellen keimt diese Erkenntnis.
"Wir gehen aus der festen Überzeugung, dass sich einiges drehen kann ...", erklärt Sarah-Lee Heinrich die Beweggründe des Vorstands der Grünen Jugend, aus der Grünen Partei auszutreten, "… wenn sich all jene zusammenschließen, für die ein 'weiter so' keine Option ist. Klar braucht es dafür auch Haltung". Dann wird ihre Stimme laut: "Ich würde sagen, dafür braucht man vor allem einen klaren Klassenstandpunkt!" Großer Applaus auf dem Parteitag der Linkspartei, wo sie als Gastrednerin sprach.
Auch die neu gewählte Co-Vorsitzende der Linken, Ines Schwerdtner, erklärte in einem Interview vor dem Parteitag: "Klassenbewusstsein ... das müssen wir auch in der eigenen Partei wieder schulen, was es bedeutet, wie kommt man dahin, das kommt nicht von allein … das kommt erst in der Auseinandersetzung, das kommt erst im Kampf." (Zu sehen in einem TikTok-Video unter dem Titel "Klassenkampf ist real").
Es ist eine wichtige Entwicklungsrichtung, wenn sich in der Loslösung von den bisherigen bürgerlichen Parteien die Erkenntnis Bahn bricht, dass die Gesellschaft bestimmt wird vom Widerspruch zwischen den Kapitalisten und den Arbeitern - heutzutage zwischen dem allein herrschenden internationalen Finanzkapital und dem internationalen Industrieproletariat. Eine Erkenntnis, die sich immer mehr Leuten eröffnet und worüber die MLPD schon lange aufklärt.
Es gibt aber keinen Grund, dabei stehenzubleiben und nur staunend dieser eigentlich alten Erkenntnis aus neuem Munde zu lauschen. Es gilt auch, einen Schritt weiter zu gehen, um der nächsten Erkenntnis auf die Sprünge zu helfen.
Vortrefflich passen Lenins Worte: "Das Wesentliche der Lehre von Marx sei der Klassenkampf. Das wird sehr oft gesagt und geschrieben. Doch das ist unrichtig, und aus dieser Unrichtigkeit ergibt sich auf Schritt und Tritt eine opportunistische Entstellung des Marxismus, seine Verfälschung in einem Geiste, der ihn für die Bourgeoisie annehmbar macht. Denn die Lehre vom Klassenkampf ist nicht von Marx, sondern vor ihm von der Bourgeoisie geschaffen worden und ist, allgemein gesprochen, für die Bourgeoisie annehmbar. … Den Marxismus auf die Lehre vom Klassenkampf beschränken heißt, den Marxismus stutzen, ihn entstellen, ihn auf das reduzieren, was für die Bourgeoisie annehmbar ist. Ein Marxist ist nur, wer die Anerkennung des Klassenkampfs auf die Anerkennung der Diktatur des Proletariats erstreckt." (Lenin: "Staat und Revolution").
Wenn man jetzt weiß, wie viele heute noch aufgrund der antikommunistischen Meinungsmanipulation Angst vor dem Begriff der „Diktatur des Proletariats“ – der Herrschaft der Arbeiterklasse - haben, dann erkennt man auch, dass es noch viel zu tun gibt für die Bewusstseinsbildung. Aber letztlich ist auch diese Erkenntnis logisch und wird sich durchsetzen. Denn wer wirkliche Veränderung will, muss dafür sorgen, dass nicht mehr wie heute eine winzig kleine Kapitalistenklasse herrscht. Und da sie nicht freiwillig ihre Macht teilen oder abgeben, erfordert das, ihre Macht revolutionär zu überwinden und mit der Diktatur des Proletariats zu verhindern, dass sie wieder an die Macht kommen.