Automobilindustrie
Woher kommt das provokative Vorgehen des VW-Vorstands?
Im Halbjahresbericht vom 1. August tönte VW-Vorstandschef Oliver Blume noch: "Der Volkswagenkonzern hat im ersten Halbjahr ein solides Ergebnis geliefert"¹.
Sechs Wochen später kündigt der VW-Vorstand mit Plänen von Massenentlassungen die langjährige praktizierte Methoden der Klassenzusammenarbeit auf. Hatte Finanzchef Anlitz im August noch zurückhaltend formuliert „Eine Rendite von 6,3 Prozent nach sechs Monaten ist für unsere Ansprüche zu wenig“, begründete er auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg den Generalangriff auf die Arbeiterinnen und Arbeiter mit der Behauptung: "Wir geben in der Marke seit geraumer Zeit schon mehr Geld aus, als wir einnehmen. Das geht nicht auf die Dauer"².
Das glaube, wer will, hat doch der ADAC Preissteigerungen bei vergleichbaren PKW seit 2017 um 28 Prozent festgestellt. Auch an mangelnder staatlicher Unterstützung litt der VW-Konzern nicht – war er doch im Jahr 2023 mit 6,4 Milliarden Euro nach E.ON der zweitgrößte Subventionsempfänger³.