"Smarte" Alltagsüberwachung

"Smarte" Alltagsüberwachung

Big Brother is watching you(r car)

Smartphone & Co hören mit und orten den jeweiligen Aufenthaltsort, ob man will oder nicht. Das ist mittlerweile eine Binsenweisheit. Dass das ebenfalls bei modernen Fahrzeugen gilt, wird jedoch überwiegend noch unterschätzt. Auch wer meint, er verzichte auf fest installierte Navigationsgeräte oder Ähnliches, kann dem nicht entgehen.

Korrespondenz

In Deutschland werden z.B. seit diesem Jahr nur noch Fahrzeuge mit Notfall-Assistenten zugelassen. Eine an sich sehr fortschrittliche Technik, die bei einem von der Bordelektronik erkannten Unfall selbsttätig den Notruf absetzt und die Navigationsdaten übermittelt.

 

Welche weitgehenden Möglichkeiten interessierte Kreise zur Ausdehnung von Überwachung in die Hand bekommen, lässt sich an aktuellen Maßnahmen der US-Regierung ablesen. Die US-Handelsministerin Gina Raimondo erklärte kürzlich: „Autos sind heutzutage mit Kameras, Mikrofonen, GPS-Systemen und anderen Technologien ausgestattet, die mit dem Internet verbunden sind“. Es sei „leicht vorstellbar, wie ausländische Akteure das missbrauchen könnten“¹. 

 

Deshalb plant die US-Regierung ein Verbot bestimmter, zur Fahrzeugvernetzung benötigter Software- und Hardware-Komponenten, die aus chinesischer und russischer Produktion stammen. Das gelte ab spätestens 2030 für sämtliche KFZ, LKW und Busse auf öffentlichen Straßen. Selbst kleinere Bauteile in vorgelagerten Produktionsstufen seien betroffen und müssten aus heimischer US-Produktion ersetzt werden. 

 

Neben der Vermeidung von Auslandsspionage erlauben diese Maßnahmen aber dagegen den US-Geheimdiensten direkteren Zugriff auf Daten der eigenen Bevölkerung. Fortschrittliche Menschen sollten diese neuen Möglichkeiten der Bespitzelung beachten -wo auch immer auf der Welt sie leben.