Berlin

Berlin

Schluss mit der Besetzung Nordzyperns durch die Türkei

Aus Anlass der 50-jährigen Besetzung Nordzyperns durch die Türkei hatte die „Union of Cypriots“ für den 10. Oktober zum weltweiten Protest vor türkischen Botschaften aufgerufen. Entsprechend dem Motto der United Front, dass kein Kampf bzw. Befreiungskampf allein gelassen werden darf, haben wir das in Berlin mit einer von der Künstlerinitiative der United Front und der Union of Cypriots vorbereiteten Kundgebung verwirklicht.

Korrespondenz
Schluss mit der Besetzung Nordzyperns durch die Türkei
Aufruf zum Solidaritätstag (rf-foto)

Beteiligt waren außerdem Vertreter von Solidarität International, dem REBELL, der MLPD und eine Freundin aus Armenien. Die kurzen Ansprachen machten deutlich, dass dieser Kampf für ein vereintes Zypern, frei von imperialistischer Besetzung, nicht in Vergessenheit geraten darf. Durch die türkische Invasion 1974 wurden circa 200.000 Menschen mit Waffengewalt aus ihren Häusern vertrieben und zwangsumgesiedelt. Zusätzlich wurden Hunderttausende türkische Bürger illegal in den Häusern der Vertriebenen angesiedelt. Das ist nach der Genfer Konvention von 1949 ein Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit und hat hochaktuelle Bedeutung.

 

In der ICOR-Erklärung heißt es: Die Militärstützpunkte von 5 Nato-Mitgliedsstaaten „spielen aufgrund der militärischen Lage Zyperns bei der Durchsetzung der imperialistischen Politik der NATO im Mittleren Osten/Vorderasien und Afrika eine Schlüsselrolle. Aktuell wird von dort aus der israelische Völkermord am palästinensischen Volk unterstützt und der Jemen bombardiert.“ Zwei Plakate der Union of Cypriots machten das wunderbar sichtbar: „Zypern ist kein Flugzeugträger der Nato!“ „Zyprer und Palästinenser vereint gegen die terroristischen Besatzer-Zwillinge Türkei und Israel!“


Die Bundesregierung mit ihrer Mitgliedschaft in der NATO, ihrer Beteiligung am Völkermord in Israel und ihrer unerträglichen Kumpanei mit dem Faschisten Erdogan wurde angegriffen. Das Gedicht von Nazim Hikmet zum internationalen Kindertag, vorgetragen vom REBELL, war Ausdruck, dass es in diesem und allen anderen Befreiungskämpfen vor allem auch um die Zukunft der Jugend und der Kinder geht. Lieder wie Chiffon Rouge gingen ans Herz. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied des türkischen Musikkollektivs Bandista „Hicbir yerin sarkisi“ (Das Lied vom Niemandsland) beendeten wir für dieses Mal den Protest. Wir waren uns einig, dass das eine gute Sache war, wir aber beim nächsten Mal einen Ort wählen müssen, an dem wir viele Menschen erreichen.