Ludwigsburg
Die Jugend vornedran
In der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie fand die zweite Verhandlungsrunde statt. Zig Busse voller Metallerinnen und Metaller aus großen und kleineren Betrieben treffen vor der MHP-Arena beim Ludwigsburger Bahnhof ein.
Auf dem Kundgebungsplatz angekommen versorgt sie die IG Metall mit Brezeln, Snacks und Getränken. Mehr als 6.000 Menschen finden sich hier ein. Sie kommen aus vielen Orten und Regionen Baden-Württembergs: Von Heidelberg bis Offenburg über Heilbronn, Karlsruhe, Stuttgart und, und, und.
Bei der Begrüßung vor dem Forum macht ein Kollege auf dem Lautsprecherwagen auf die besondere Bedeutung von Tarifkämpfen hin: Neben den Forderungen nach höheren Löhnen, besseren Arbeitsbedingungen usw. haben sie immer auch einen gesellschaftlichen Aspekt. Das steht in einem gewissen Gegensatz zur Meinung eines Redners der IGM-Verhandlungsdelegation. Dieser vertritt, dass mehr Geld für die Beschäftigten die Kaufkraft ankurbelt und damit die Wirtschaft stärkt. Dafür erhielt er Beifall; aber es ist eine Argumentation der Klassenzusammenarbeit.
Mit den Demonstrationen und Kundgebungen an weiteren Orten sind heute etwa 10.000 auf der Straße und entschlossen, für die Tarifforderungen der IG Metall zu kämpfen: 7 Prozent mehr Lohn, 170 Euro Plus für die Lehrlinge. Nicht wenige meinen, dass die Erhöhung größer ausfallen sollte. Und alle sind empört über die Vorschläge der Metallkapitalisten für 1,7% mehr Lohn ab 1.7.2025 und weiteren 1,9% mehr ab 1.7.2026.
Ein Daimler-Arbeiter berichtet über die Streikkultur der Kollegen: „Früher hatten wir nur ein Megaphon bei der Kundgebung und Demonstration dabei. Heute sind es fünf plus Trommel und es werden viel mehr Parolen gerufen.“
Demonstration und Kundgebung waren geprägt von einer kämpferischen Stimmung. Das wurde unterstützt von der MLPD mit ihrem offenen Mikrofon und ihren Liedern – besonders das Arbeiterlied Bella Ciao kam gut an und wurde mitgesungen. Viele Gespräche wurden geführt und Spenden gesammelt.