Tarifrunde Metall Leipzig/Nordsachsen
Das ist kein Angebot!
Gestern Morgen versammelten sich rund 100 Metallkollegen, um ihre Forderungen von 7 Prozent mehr Lohn, mit einer Laufdauer von 12 Monaten und 170 Euro mehr für die Azubis zur zweiten Verhandlungsrunde der IG Metall (IGM) mit den Vertretern der Metallindustrie in Leipzig lautstark einzufordern.
Delegationen von Porsche, BMW mit Azubis, Siemens von Chemnitz u. a. waren mit Transparenten und Trillerpfeifen angereist. Vertreter der IGM, Vertrauensleute und Betriebsräte machten deutlich, dass Argumente gegenüber den Unternehmern nicht ausreichen. Bekräftigt wurden die Forderungen entgegen einem skandalösen "Angebot" der Metallindustrie von 3,6 Prozent mit einer sehr langen Laufzeit: "Das ist kein Angebot!" Lautes Pfeifen. Ein Vertrauensmann von BMW trat besonders für die Forderungen der Azubis und für eine ordentliche Ausbildung ein.
Unser Flugblatt (aus dem Rote Fahne Magazin 21/24), „Tarifrunde in Zeiten einer politischen Krise" wurde von 80 Prozent der Kollegen gerne genommen. Auf Zustimmung stieß, dass die Wirtschaftskrise nicht von den Kollegen und ihren Löhnen verursacht ist. "Weil sie den Hals nicht voll kriegen", war eine Meinung. Auch wurde begrüßt, europaweit international zu kämpfen, sich nicht spalten zu lassen. Wir berichteten von den Kämpfen in Italien und Frankreich.
Dass wir Arbeiter das ganze kapitalistische System ins Visier nehmen müssen, dem stimmten einzelne zu und das Rote Fahne Magazin wurde gekauft. Sich in die internationale Politik einzumischen, dazu gabs auch Zweifel, "das können wir nicht ändern", ein anderer wiederum kaufte das Rote Fahne Magazin genau wegen des Titelblattes "Nein zum Angriffskrieg Israels in Nahost!"
Aber nicht nur die Ausbeutung treibt die Kolleginnen und Kollegen um: Eine rumänische Kollegin will wieder nach Rumänien zurück, weil sie dort besser leben kann, wenn sie und ihr Mann beide verdienen. Auch wegen der Stimmung hier gegen die ausländischen Kollegen.