Tarifrunde Metall/Elektro
„Bayernweit - streikbereit!“
3.500 Kolleginnen und Kollegen zogen lautstark durch die Nürnberger Innenstadt - bis vor das Hotel, wo die zweite Verhandlungsrunde zur Tarifrunde für die 3,9 Millionen Beschäftigten stattfand. „Bayernweit - streikbereit!“, war die Losung, als über eine halbe Stunde die Hauptstraße am Bahnhof blockiert wurde. Die beteiligten Auszubildenden standen vorne dran.
Die Kolleginnen und Kollegen der IG Metall machten deutlich: Wir brauchen alle mehr Geld - 7 Prozent und für die Azubis sollen es 170 Euro mehr sein. Wenn das Verhandlungsergebnis heute nichts taugt, kommen wir wieder.
Das allgemeine Gejammer der Unternehmer ist pure Heuchelei. In den letzten 10 Jahren sind die Reallöhne gesunken. Gleichzeitig ist die Inflation gestiegen und steigt bei den realen Lebenshaltungskosten weiter, obwohl uns in den Medien das Gegenteil vorgerechnet wird. "Da muss etwas passieren", sagen viele. V.a. stehen in vielen Firmen Arbeitsplätze auf der Kippe wie bei SKF, ZF, MAN und weitere, v.a. bei Automobilzulieferern. Berichtet wird, dass die Leiharbeiter besonders von Lohnsenkung und Abbau betroffen sind.
Die Reden einiger IG-Metall-Betriebsräte waren zum Teil der kämpferischen Stimmung nicht gewachsen. Sie brachten immer noch das alte Argument, das Missmanagement einzelner Chefs sei schuld daran. Tatsächlich geht es doch immer wieder darum, die Gewinne der Konzerne und Aktionäre zu steigern, um international konkurrenzfähig zu bleiben. Dafür wird vielen Konzernen von der Ampel-Regierung der rote Teppich ausgerollt, mit Steuererleichterungen, dem Bezahlen von Erschließungskosten, Subventionen, usw. Die Kolleginnen und Kollegen empören sich über diese Politik. Vor allem wegen der Jugend sind sie besorgt.
Wir sprachen viele an, verkauften 16 Exemplare des Rote-Fahne-Magazins und knüpften Kontakte, um in Zukunft zusammenzuarbeiten. Der Kampf geht weiter!