Frankreich

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Automobilarbeiter machen mobil

Der Gedanke des notwendigen internationalen Kampfs hat sich bei der Kundgebung in Paris am 17. Oktober durchgesetzt - und am Schluss wurde die Internationale gesungen. Die CGT, eine Gewerkschaft in Frankreich, rief am vergangenen Donnerstag zu einem landesweiten Generalstreik angesichts der massiven Angriffe von Stellantis und anderen auf die Automobilarbeiter in Frankreich auf. Hunderte Arbeiter folgten dem Aufruf nach Paris zu einer kämpferischen Kundgebung vor dem Pariser Autosalon. Auch wir fuhren mit einer Delegation der IAC (internationale Automobilarbeiterkoordinierung) mit Opelanern aus Eisenach und Rüsselsheim nach Paris.

Von fh
Automobilarbeiter machen mobil
Kollegen sprechen in Paris (foto: IAC)

Den Gedanken des notwendigen internationalen Kampfs, der auch Organisation und Koordination braucht, griffen viele Arbeiter, mit denen wir sprachen, freudig auf und wir konnten etliche neue Kontakte für die IAC-Bewegung gewinnen. 

 

Ausgehend vom Auftreten der Führung der CGT und dem Aufruf für die Kundgebung gab es eine Tendenz, dem Protest der Arbeiterinnen und Arbeiter in Frankreich gegen die Angriffe der Monopole vor allem eine sozialchauvinistische Richtung zu geben: „Unsere Wirtschaft in Frankreich“ „Unsere Werke“ „Unsere Arbeitsplätze in Frankreich“ … . 

 

Diese sozialchauvinistische Richtung konnte sich aber nicht durchsetzen. Dazu trugen auch  Delegationen von Gewerkschaften, u. a.  aus Spanien, Portugal, Belgien, Italien, Türkei, sogar den USA und Kanada bei, die auch kämpferisch bei der Kundgebung sprachen. Leider war keine offizielle Delegation der IG Metall gekommen, aber wir haben uns Mühe gegeben, die deutschen Automobilarbeiter würdig zu vertreten. Auch war von Anfang an bekannt, dass am nächsten Tag auch ein Generalstreik in Italien stattfinden wird, was den Gedanken des international gemeinsamen Kampfs förderte.

 

Unser Redebeitrag wurde begeistert aufgenommen. Wir betonten die Notwendigkeit des gemeinsamen Kampfs nicht nur gegen die Angriffe der Monopole, sondern auch im Angriff auf Kriegstreiberei, Umweltzerstörung und die faschistische Gefahr. Wir Arbeiter müssen auch den Kapitalismus insgesamt infrage stellen und überwinden.


Solidarität genügt nicht, wir brauchen eine wirksame internationale Koordinierung der Kämpfe, wofür die IAC steht. Die gute Zusammenarbeit mit französischen Kollegen über viele Jahre hat eine gute Vertrauensbasis dafür geschaffen.

 

Am Ende der Kundgebung mündete das gemeinsame Singen der Internationale in eine Verbrüderung mit Bella Ciao auf Italienisch und allen weiteren Sprachen.  Der Tag macht Mut und gibt viele Anstöße für die großen Herausforderungen, vor denen die Automobilarbeiter stehen.