Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie
6000 kampfbereite Metaller zeigten, wo der Hammer hängt
Die Medienbeeinflussung vor der zweiten Lohnverhandlung der Metallarbeiter ist enorm. Kein Wort zu Arbeiterinteressen, stattdessen wird verbreitet, die Metaller verdienen überdurchschnittlich gut, bei Porsche werden alle Befristeten gekündigt und die SPD wirbt um Arbeiter mit Wahlversprechen von Steuersenkung. Am Tag danach, eine Hetze gegen Reallohnerhöhungen: 3,6 Prozent seien den Metallern nicht genug.
6000 Metaller in Ludwigsburg und 4000 in Südwürttemberg waren auf der Straße, Vertrauensleute mit Kollegen aus den Abteilungen, um gegen die Krisenabwälzung zu demonstrieren – wir wollen richtig streiken – es sind viele Rechnungen offen.
Gesamtmetallchef Marquardt provoziert weiter mit seinen "Angeboten" und erpresst, sonst gehen wir ins Ausland.
Mit Transparenten und Schildern zeigten die Metaller Flagge. Kämpferische Elemente nahmen zu; Kollegen sprachen mit Megaphonen selber. Einige stimmten bei dem Liedermacher Lucki ein: "Oh wie ist das schön, auf die Straße gehen und wenn wir streiken, werden wir dann zeigen: Wir sind nicht mehr bescheiden, die sieben woll’n wir sehn".
In Kurzansprachen zwischen „Bella ciao“, „Keiner schiebt uns weg“ und „Wer, wenn nicht wir“ - die Antwort der Metaller auf Krisenabwälzung und Erpressung heißt: richtig streiken. Es geht um mehr als 7 Prozent und 170 Euro für Azubis: Arbeitsplätze und Umweltschutz, Festeinstellungen mit der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.
Unsere Jugend braucht eine Perspektive: Eine von Ausbeutung und Unterdrückung von Mensch und Natur befreite Gesellschaft.
Viele Azubis demonstrierten zum ersten Mal als IG-Metaller und waren sehr mobilisiert, diskutierten mit. Einige stimmten zu, andere meinten, man kann Porsche, Mercedes oder Bosch nicht nur kritisieren. Einig waren wir uns in der Ablehnung der faschistischen AfD, welche gegen Migranten hetzt und die Gewerkschaft zerstören will. Die AfD fordert Steuersenkungen, dann bräuchten keine Löhne erhöht werden. Doch die Fallensteller tarnen sich als Anwalt des kleinen Mannes – sie sind für Steuerbefreiung für die Kapitalisten. Das bedeutet, dass die Massensteuern erhöht werden.
Verhandlungen sind Kampftage, das war ein guter Anfang und die Klärung, wie gewerkschaftliche und selbständige Streiks durchdrungen werden, geht weiter.