Duisburg
Warum wir einen Solidaritätskreis Stahl aufbauen!
Seit gut einem Monat bauen wir im Duisburger Norden den Solidaritätskreis Stahl „Keiner schiebt uns weg“ auf.
Auf bisher drei Treffen haben wir uns anhand zweier Filme über den Kampf der Rheinhauser Stahlarbeiter um den Erhalt ihrer Hütte auf die mögliche Entwicklung der jetzigen Auseinandersetzung eingestimmt. Als praktische Seite haben wir Unterschriften unter Solidaritätserklärungen und Spenden gesammelt. Höhepunkte waren deren Übergabe an Toren von thyssenkrupp während deren Besetzung durch Stahlarbeiter. Bisher gab es an vier Tagen solche Aktionen. Auch wenn das Medienecho über die Vorgänge in Aufsichtsrat und Vorstand groß war, die Kampfaktionen der Stahlarbeiter an den Toren waren meist nur Randnotizen.
Der neue Sprecher des Vorstandes von thyssenkrupp steel, Dennis Grimm, sagte im Interview mit der WAZ am 28. September 2024: "Auf unserem Weg zu einem klimafreundlichen Stahlerzeuger wären die Erzeugung von Elektrostahl und der Zukauf von DRI oder auch Brammen, die wir dann weiterverarbeiten und veredeln, eine Alternative. Wir schließen hier nichts aus und bleiben technologieoffen.“ Das beinhaltet zwei Ausrichtungen: a) Die Hochöfen stehen komplett vor einem möglichen AUS und b) „technologieoffen“, das haben wir von der FDP gelernt, das steht für Festhalten an Energie aus fossiler Verbrennung.
Beides wird auf Widerstand stoßen, denn allein das Aus der Hochöfen bedeutet den Verlust tausender Arbeitsplätze – auch bei Firmen wie IHG Industrie Service GmbH & Co.KG, PMR und all den anderen Werkvertragsfirmen. Und mit dem Festhalten an Energie aus fossiler Verbrennung (selbst wenn deren Ablösung durch CO2-freie Erzeugung nur weiter hinausgeschoben wird) werden weiterhin Unmengen an CO2 in die Atmosphäre geblasen – mit weitreichenden Folgen für Umwelt und Klima!
Allein diese Ankündigungen machen deutlich, es wird hier zu Kämpfen der Stahlarbeiter kommen. Und die erfordern breite Solidarität.
Dazu braucht es den Solidaritätskreis!