WSI-Studie

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Trotz Fachkräftemangels hoher Anteil an befristeten Einstellungen

37,8 Prozent aller neu eingestellten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bekommen zunächst nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Dies zeigt eine neue Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung auf der Basis von Daten aus 2023. [1]

Von wb

Während die Kapitalisten und ihre Verbände über den Fachkräftemangel klagen, halten sie an ihrer Praxis der Einstellung von Arbeitern und Angestellten mit befristeten Arbeitsverträgen fest. Besonders betroffen sind dabei junge Menschen unter 25 Jahren, bei denen der Anteil 48,4 Prozent beträgt. Ein Skandal, wie hier unserer Jugend die Zukunft verbaut wird. Wie sollen die Jungen unter diesen Umständen ihr Leben planen können? Es trifft auch Hochschulabsolventen, von denen 41 Prozent nur befristet eingestellt werden. Dabei gibt es ja auch bei jeder Neueinstellung eine Probezeit.

 

Bereits 2008 befasste sich der Hamburger Parteitag der MLPD mit der zunehmenden Leiharbeit und befristeten Arbeitsverträgen: „Das sind 'neue Formen der Konkurrenz ..., die spalten und lähmen, wenn sie nicht bewusst überwunden werden.' (Eine wichtige Rolle spielten dabei) die Hartz-Gesetze der Schröder/Fischer-Regierung. Sie schufen den gesetzlichen Rahmen, um den bis dahin noch relativ geschlossenen staatlichen Arbeitsmarkt in Deutschland aufzubrechen und einen Niedrigstlohnsektor auf breiter Front mit der Leiharbeit als zentraler Methode durchzusetzen.“ [2]

 

Dass insbesondere die Monopole in der Industrie diese Instrumente einsetzen, zeigt die Zahl von 40,9 Prozent befristet begonnener Beschäftigungsverhältnisse im Industriezentrum Stuttgart.1 Die MLPD fordert deshalb die Übernahme aller Leiharbeiter und befristet Beschäftigten in unbefristete Arbeitsverhältnisse im Entleiherbetrieb! Im Kampf um die Durchsetzung dieser Forderung stehen die Betriebsgruppen der MLPD an der Spitze und haben sich hier einen Namen gemacht. Sie gilt es zu stärken, für den Weg der Arbeitereinheit und -offensive!