Nihon Hidankyo
Friedensnobelpreis für japanische Anti-Atomwaffenorganisation
Der Friedensnobelpreis 2024 geht an die 1956 gegründete japanische Anti-Atomwaffenorganisation Nihon Hidankyo. Die Gruppe kämpft für die Rechte der Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki. Sie setzt sich gegen atomare Aufrüstung in Japan und anderen imperialistischen Ländern ein und will, dass es nie wieder zum Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg kommt.
Der Vorsitzende des Nobel-Komitees, Jørgen Watne Frydnes, erklärte zur Begründung der Preisverleihung: "In diesem Moment der Menschheitsgeschichte lohnt es sich, uns daran zu erinnern, was Atomwaffen sind: die zerstörerischste Waffe, die die Welt je gesehen hat“. Die heutigen Atomwaffen hätten eine noch viel größere Zerstörungskraft als die, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden. „Sie können Millionen töten und hätten katastrophale Auswirkungen auf das Klima. Ein Atomkrieg könnte unsere Zivilisation zerstören“.
Am 6. August 1945 hatte die US-Armee eine Atombombe über Hiroshima abgeworfen. 200.000 Menschen starben sofort, zehntausende nach qualvollem Leiden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten. Drei Tage nach der ersten folgte die zweite US-Atombombe: auf die japanische Stadt Nagasaki. 70.000 Menschen starben sofort. Militärstrategisch war der Einsatz der Atomwaffen durch den US-Imperialismus ohne Bedeutung. Der Krieg war entschieden.
Bis zur Gründung von Nihon Hidankyo schlugen sich die Überlebenden - "Hibakusha" genannt - jeder für sich mit Krankheit, Behinderung, Armut und Diskriminierung herum. Durch die Organisation wurden sie ermutigt, für ihre Rechte einzutreten, als sich in den 1950er-Jahren nach dem US-Wasserstoffbombentest auf dem Bikini-Atoll die Anti-Atom-Bewegung entwickelte.
Die Vergabe des Friedensnobelpreises an die Organisation Nihon Hidankyo ist angesichts der aktiven Weltkriegsvorbereitung durch fast alle Imperialisten ein positives Signal und ein Ansporn für den aktiven Widerstand. Was allerdings nicht stimmt, sind die Behauptungen der begleitenden Medienartikel, dass nur das neuimperialistische Russland den Einsatz von Atomwaffen erwäge. Weltweit existieren nach Angaben des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) 2024 12.121 atomare Sprengköpfe, die meisten in den Händen des Hauptkriegstreibers USA. Wozu werden diese Atomwaffen vorgehalten, wozu Mittel- und Langstreckenraketen in Deutschland stationiert? Für den Einsatz in imperialistischen Kriegen!
Interessant ist noch die Feststellung in einem der Presseartikel zur Vergabe des Friedensnobelpreises: In letzter Zeit sei die Jury dazu übergegangen, mehr Menschenrechtsaktivisten damit auszuzeichnen als "traditionelle Friedensstifter". Wer damit wohl gemeint ist? Henry Kissinger, die EU und Barack Obama?
Aktiver Widerstand gegen die Weltkriegsvorbereitung des BRD-Imperialismus!