Ostküste

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US-Hafenarbeiter setzen nach drei Tagen Streik Lohnerhöhung durch

In den USA verhandelte die Hafenarbeitergewerkschaft ILA [1] mit dem Unternehmerverband USMX [2] über einen Rahmentarifvertrag für höhere Löhne und eine Absicherung gegen einen Jobverlust durch die zunehmende Automatisierung der Arbeitsabläufe.

Von gp

Betroffen davon sind 45 000 organisierte Hafenarbeiter an der Ostküste. Die ILA forderte eine Lohnerhöhung von 77 Prozent bei einer Laufzeit von sechs Jahren. Nach der Ablehnung des UN-Verband rief die ILA die Hafenarbeiter zu einem unbefristeten Streik ab 1.10. entlang der gesamten Ostküste der USA auf. Über die Ostküsten-Häfen läuft etwa die Hälfte des US-Containerumschlags. Die Hafenarbeiter beladen und entladen Schiffe und sind für die Wartung der Hafentechnik zuständig. Der Streik hatte sofort enorme Wirkung auf die US-Wirtschaft. Allein in den Häfen im Großraum New York waren sofort 100 000 Container blockiert. Nächste Woche sollten 35 Containerschiffe allein New Yorker Häfen anlaufen. Ein Streik von fünf bis sieben Tage hätte bereits spürbare Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und hätte Nachwirkungen bis Januar/Februar nächsten Jahres.

 

Der politische Druck auf den Unternehmerverband war so groß, dass er nach drei Tagen Streik nachgegeben und einer vorläufigen Lohnerhöhung und Verlängerung des Rahmentarifvertrages bis zum 15.1.2025 zugestimmt hat. Dann sollen alle weiteren offenen Fragen verhandelt werden. Nach der Vereinbarung steigen die Löhne der Hafenarbeiter in den nächsten sechs Jahren jedes Jahr um 4 Dollar pro Stunde. Das entspricht einer Lohnerhöhung von 60 Prozent. Die ILA hatte ursprünglich fünf Dollar gefordert

 

Der Streik unterstreicht, welche strategische Bedeutung die Hafenarbeiter und insgesamt die Logistikbranche für die internationalen Monopole, vor allem aber für das internationale Industrieproletariat haben.