Stimmen vom Opelfest am 5. Oktober in Bochum

Stimmen vom Opelfest am 5. Oktober in Bochum

"Als der Streik war, war ich noch gar nicht geboren"

Vom gestrigen Fest "20 Jahre Opelstreik" waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer begeistert; hier eine Auswahl von Statements.

"Als der Streik war, war ich noch gar nicht geboren"
(rf-foto)

Frau aus Duisburg

Ich komme aus Duisburg und ich finde die Erfahrungen der Opelaner sehr wichtig – vor allem weil wir gerade auch vor Kämpfen bei Thyssenkrupp stehen. Ich habe mich im Opel-Streik damals auch solidarisiert und war im Soli-Kreis aktiv. Das war eine ganz prägende Sache. Vor allem  - dass man nicht aufgeben darf und die ganzen Winkelzüge durchschauen muss von Leuten, die es gar nicht gut meinen mit den Arbeitern. Die nur leere Versprechungen machen und dem Kampf um die Arbeitsplätze in den Rücken fallen. Daraus können wir viel lernen. (Frau aus Duisburg)

Türkischer Kollege aus Dortmund

Wir kommen aus Dortmund. Uns gefällt es hier sehr gut. Es ist alles gut organisiert, günstige Preise. Es ist schlecht, dass Opel zugemacht hat. Trotzdem war es wichtig, dass die Arbeiter gekämpft haben. Nur wenn die Arbeiter zusammen kämpfen, können sie ihre Rechte bekommen.

Jugendlicher Passant

Ich bin nur zufällig hier vorbeigekommen und höre ein bisschen zu. Ich kann nicht viel sagen, aber ich finde es super wichtig, dass man kämpft. Ohne Demos und Streiks würden die Menschen niemals ihre Rechte durchsetzen.

Schüler aus Düsseldorf

Ich finde es interessant, was die Leute hier auf der Bühne erzählen. Gut finde ich, dass die Opel-Kollegen damals so viel Solidarität bekommen haben aus ganz Deutschland. Man kann daraus lernen, wie man sich organisieren muss und auch aus dem, was damals schief gelaufen ist.

Jugendlicher aus Kassel

Ich bin eigentlich nur her gekommen, weil meine Eltern gesagt haben, es gibt ein Fest in Bochum.   Als der Streik war, war ich noch gar nicht geboren, ich bin 15. Aber ich finde es cool hier. Es ist richtig, dass man das feiert, was die Opel-Leute damals geschafft haben. Man muss die Fortschritte immer wieder zeigen, weil sonst die Leute denken, wir schaffen eh nichts. Das gibt hier doch einen richtigen Ansporn.

Junge Arbeiterin aus Heilbronn

Ich bin selber Automobilarbeiterin. Deshalb war mir das ein großes Anliegen hierher zu kommen und auch die Leute, die persönlich damals beim Streik aktiv waren, sprechen zu hören. Ich kenne das Buch zum Opel-Streik, aber es ist nochmal etwas anderes, hier Zeitzeugen zu treffen und von ihren Erfahrungen zu lernen. Deshalb habe ich mich sehr auf dieses Fest gefreut.