Schwerste israelische Angriffe im Libanon
Wer legt Netanjahu das Handwerk?
Im Juli 2024 attackierte die israelische Luftwaffe die Huthi-Miliz im Jemen. Der faschistische israelische Regierungschef nannte den Angriff "Operation langer Arm". Im israelischen Internetportal Walla hieß es dazu: "Alle können rechnen: Wenn die IAF (israelische Luftwaffe) den Hafen in al-Hudaida in 1700 Kilometer Entfernung angreifen kann, dann kann sie mit Sicherheit auch Ziele in Teheran treffen, das 1500 Kilometer entfernt ist“.
Diese unverhohlene Kriegsdrohung galt damals der Huthi-Miliz im Jemen, die ein militärisches Instrument des neuimperialistischen Iran ist, dem Iran selbst und der Hisbollah-Miliz im Libanon. Seit letzten Donnerstag nun führt Netanjahu eine nächste "Operation langer Arm" durch, einen gnadenlosen Krieg im Libanon, völkerrechtswidrig außerhalb des israelischen Territoriums - einschließlich der besetzten Gebiete.
Allein am Montag 600 Todesopfer, Kinder sind traumatisiert
Zehntausende auf der Flucht, Hunderte Tote innerhalb eines Tages, zerstörte Häuser, überlastete Krankenhäuser mit Tausenden Verletzten. Die israelische Angriffswelle forderte an einem einzigen Tag mehr libanesische Todesopfer als jemals zuvor seit 1990. Israel gibt als Kriegsziel aus, "den Norden Israels zu sichern". Der israelische Vernichtungsfeldzug auf libanesischem Boden ist im Vergleich zu den Hisbollah-Angriffen auf Israel vollkommen unverhältnismäßig. Er dient wie der Völkermord im Gazastreifen und die Vertreibung der angestammten palästinensischen Bevölkerung im Westjordanland dem irrwitzigen Netanjahu-Plan eines "Groß-Israel". Militärgeneralstabschef Herzi Halevi erklärte gestern: "Die Situation erfordert fortgesetzte, intensive Maßnahmen in allen Bereichen." Den zweiten Tag in Folge griffen israelische Truppen die Hauptstadt Beirut an.
SOS-Kinderdörfer im Libanon sind entsetzt. Die massiven israelischen Angriffe im Libanon haben zu Traumatisierung und Verzweiflung unter den Kindern geführt. Ghada Hachem, Leiterin der Hilfsorganisation im Libanon, sagt: "Dies ist die schlimmste und unberechenbarste Situation, die wir seit Jahren erleben. Die Kinder stehen unter Schock, haben Angst und wissen nicht, wie sie mit den Erlebnissen umgehen sollen." Der Leiter einer Klinik im Libanon sagte, dass fast alle Verletzten, die eingeliefert werden, Zivilisten sind.
Durch Hisbollah-Angriffe starben fast keine israelischen Zivilisten
Tatsächlich fanden Hisbollah-Operationen seit Oktober 2023 auf einem schmalen Streifen an der libanesisch-israelischen Grenze statt. Es wurden fast keine israelischen Zivilisten getötet, jedoch bereits vor der israelischen Eskalation über 100 libanesische Zivilisten und über 500 Hisbollah-Kämpfer. Die Militäroperationen zwischen der Hisbollah und Israel führten zur Evakuierung von Zehntausenden Israelis und Libanesen aus dem Grenzgebiet. Nach den synchronisierten Explosionen von über 4000 Kommunikationsgeräten startete die libanesische Seite am Sonntag erstmals einen Raketenangriff mit über 40 km Reichweite. Die Hisbollah kündigte an, dass die evakuierten Israelis nicht in ihre Häuser zurückkehren werden, bis der Krieg gegen den Gazastreifen und das Westjordanland beendet ist.
Netanjahu verantwortet tödlichsten Krieg des 21. Jahrhunderts
Netanjahu arbeitet schon seit 2010 am Plan, Israel zu einer regionalen Großmacht in der Region auszuweiten, auf Kosten der palästinensischen Bevölkerung. Es gibt Stimmen, darunter die des israelischen Journalisten Nahum Barnea, die davon ausgehen, Netanjahu setze seine Kriege so lange fort, bis er die US-Regierung in einen offenen militärischen Schlagabtausch mit dem Iran gezwungen habe. Derzeit strebe die "Achse des Widerstands" - Iran, Katar, Türkei und weitere neuimperialistische Länder im Nahen Osten - nach Aussagen aus dem Iran keinen offenen regionalen Krieg an. Auch US-Präsident Biden versucht zu beschwichtigen. Die Lage ist jedoch brandgefährlich und kann jederzeit weiter eskalieren.
Im Gazakrieg hat die israelische Armee seit dem Oktober 2023 zwei Prozent der palästinensischen Bevölkerung ermordet. Im Interview mit der israelischen Zeitung Haaretz erklärte Michael Spagat vom Londoner Royal Holloway College, dass der Gazakrieg im Verhältnis zu seiner bisherigen Dauer beispiellos ist. Auch finden die Kämpfe auf einem sehr kleinen Gebiet ohne Zuflucht für Zivilisten statt. Schon am 29. Februar 2024, nach fünf Monaten Kriegsdauer, waren 35 Prozent der Wohngebäude im Gazastreifen zerstört.
Widerstandsbewegung muss auch die israelische Arbeiterklasse umfassen
Auf dem Lenin-Seminar der revolutionären Weltorganisation ICOR wurde die Perspektive des palästinensischen Befreiungskampfs lebhaft, zum Teil kontrovers, aber sehr konstruktiv diskutiert. Klar, dass das zionistische Israel und seine Unterstützer, voran der US-Imperialismus und Deutschland in seiner unsäglichen Nibelungentreue zu Israel der Hauptfeind des palästinensischen Befreiungskampfs ist. Die MLPD ist ihm in unverbrüchlicher Solidarität verbunden, auch neue praktische Solidaritätsmaßnahmen werden vorbereitet. Über den Zusammenschluss der säkularen und der Stärkung der revolutionären Kräfte im palästinensischen Befreiungskampf und der Solidaritätsbewegung kann und muss sich der palästinensische Widerstand von den reaktionären Einflüssen der islamistisch-faschistischen Organisationen befreien. Auch muss die Wachsamkeit entwickelt werden, dass er sich nicht von von Russland und China instrumentalisieren lässt. Stärkt die antiimperialistische Einheitsfront gegen Faschismus, Krieg und Umweltzerstörung!