Duisburg

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Fridays-for-Future-Demo blockiert kurzzeitig Straßenkreuzung

Ca. 250 bis 300 umweltbewegte Demonstrantinnen und Demonstranten zogen am Freitag, dem 20.September, im Rahmen des internationalen Klimastreiks von Fridays for Future durch die Duisburger Innenstadt.

Korrespondenz
Fridays-for-Future-Demo blockiert kurzzeitig Straßenkreuzung
(rf-foto)

Es wurde spontan auch eine antifaschistische Demonstration - beim Auftakt provozierte ein stadtbekannter Faschist die Teilnehmer. "Nazis raus" und "Wir sind alle Antifaschisten" wurde immer wieder gerufen und der AfDler wurde aus der Demonstration abgedrängt.

 

Beliebte weitere Spechchöre waren "Power to the people" (Macht für das Volk) und "We are unstoppable - another world is possible" (Wir sind unaufhaltbar, eine andere Welt ist möglich). Aus einem sozialistisch gestimmten Jugendblock aus Essen und Oberhausen, der sich mangels Aktivitäten vor Ort nach Duisburg aufgemacht hatte, kam dann auch "One solution - revolution" (Eine Lösung - Revolution).

 

Das offizielle Motto der Aktion war die Forderung nach einer autofreien Innenstadt und Protest gegen die dort aktuell stattfindende Autoausstellung "Lack und Chrom". Der Masse der Teilnehmer war aber auf jeden Fall klar, dass die Lage angesichts der begonnenen globalen Umweltkatastrophe und der Rechtsentwicklung und faschistischen Gefahr bitter ernst ist und dass die Entwicklung der Umweltbewegung mit den jetzigen Anforderungen überhaupt nicht Schritt gehalten hat. Die Abschlusserklärung der Potsdamer Umweltstrategiekonferenz mit dem Aufruf zu einem internationalen Umweltratschlag 2026 wurde breit verteilt und stieß auf grosses Interesse - nur eine internationale Widerstandsfront kann im gesellschaftsverändernden Umweltkampf noch die Lebensgrundlagen der Menschheit retten.

 

Positiv war, dass erstmalig während einer Duisburger FFF-Demonstration dann die Kreuzung vor dem Rathaus für einige Minuten blockiert wurde (Foto). Auch das im Vorfeld wieder mal angedrohte Fahnen- und Flyer-Verbot oder Ausgrenzung von Parteien wurde erst gar nicht versucht. Ein Vertreter der Umweltgewerkschaft überreichte der Duisburger FFF-Sprecherin einen Brief mit der Forderung nach Beendigung der bisherigen antikommunistisch motivierten Ausgrenzungsversuche und nach einer wirklich überparteilichen und demokratischen Zusammenarbeit aller Kräfte auf antifaschistischer Grundlage, was auch das Rederecht einschließen muss.

 

Ein klarer Mangel war, dass der Kampf der Stahlarbeiter in den Reden keine Rolle spielte und auch niemand aus den Duisburger Stahlbetrieben als Sprecher eingeladen worden war. Viele Teilnehmer erkannten jedoch in zahlreichen ernsthaften Gesprächen die unbedingte Notwendigkeit, dass Arbeiter- und Umweltbewegung gemeinsam kämpfen müssen. Hier bleibt noch innerhalb beider Bewegungen viel zu tun!