Kassel
Vandalismus im Café Buch-Oase
Das Café Buch-Oase in Kassel macht einen Fall von Vandalismus öffentlich, von dem es betroffen ist:
In der Nacht von Dienstag, dem 10. September, auf Mittwoch wurde die Schaufensterscheibe des Cafés Buch-Oase großflächig mit dem Schriftzug "Judenfeinde", mit schwer entfernbarer, weißer Lackfarbe beschmiert. Diese abscheuliche Tat richtete sich nicht nur gegen die Betreiber des Cafés Buch-Oase, sondern beleidigte und diffamierte auch alle Gäste, Referent:innen, Künstler:innen und Veranstalter:innen, die die Räumlichkeiten nutzen.
Der Vandalismus diente offenbar dazu, die Positionen von Herrn Dörge und seines Grüppchens "Bündnis gegen Antisemitismus" zu unterstreichen. Dieser hielt unmittelbar vor der Eröffnung der Kasseler Museumsnacht eine Kundgebung vor dem Café Buch-Oase ab, mit dem Ziel, die Stadt dazu zu bewegen, das Café Buch-Oase von künftigen Kulturveranstaltungen auszuschließen.
Ihre Methoden - die Unterdrückung der Kunst- und Meinungsfreiheit, Denunziationen und Diffamierungen, Rassismus, Islamophobie sowie eine völlig undifferenzierte Verteidigung der extrem rechten und teilweise faschistoiden israelischen Regierung zeichnen dieses Bündnis aus. Unter dem Deckmantel eines angeblichen Kampfes gegen Antisemitismus verbreiten sie letztlich selbst antisemitische Ressentiments. Indem sie das Judentum und deutsche Staatsbürger:innen jüdischer Herkunft, mit der Unterdrückung der Meinungsfreiheit und der Politik eines Staates, der laut dem Internationalen Gerichtshof eine illegale Besatzungspolitik betreibt und dem Völkermord in Gaza vorgeworfen wird, in Verbindung bringen, schüren sie den Antisemitismus.
Wir hingegen lehnen die Vorstellung eines jüdischen Kollektivs ab. Auch in Deutschland haben sich jüdische Mitbürger:innen unter dem Motto "Not in our Name" an den Protesten gegen den Krieg in Gaza beteiligt. Wir befürchten, dass diese geistige Brandstiftung und der begangene Vandalismus, wenn ihnen nicht entschieden entgegengetreten wird, in Zukunft zu noch extremeren Angriffen führen könnten. Deshalb haben wir Strafanzeige erstattet.
Wir stehen ein für: Gleiche Rechte für alle Menschen, unabhängig von ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeit. Vertreter von Gruppen, die völkisch, rassistisch oder antisemitisch agieren, haben im Café Buch-Oase keinen Platz. Eine Zukunft ohne Kriege, Unterdrückung und Ausgrenzung. Gesellschaften, die die Würde aller Menschen garantieren. Wir unterstützen insbesondere Organisationen, die eine gemeinsame, friedliche und gleichberechtigte Zukunft anstreben und ein Ende der Besatzung und ethnischen Vertreibungen fordern. Wir danken allen Gästen, Kulturschaffenden und Unterstützern, die während der Museumsnacht durch ihre Anwesenheit gezeigt haben, dass wir nicht allein sind. Café Buch-Oase und Unterstützer:innen
Die MLPD erklärt der Belegschaft des Café Buch-Oase, mit der sie eine lange freundschaftliche Zusammenarbeit verbindet, ihre volle Solidarität. Auch die kämpferische Frauenbewegung, die nächsten Sonntag dort ein Vorbereitungstreffen für den 13. Frauenpolitischen Ratschlag abhalten wird, ist solidarisch.