Betrieb und Gewerkschaft

Betrieb und Gewerkschaft

Faschisten wittern beim Generalangriff von VW neue Chancen für die Verbreitung ihrer Ideologie

Ob der „freie Betriebsrat“ bei VW Zwickau, Lars Bochmann, oder bei Mercedes in Stuttgart-Untertürkheim „Zentrum“ - faschistische Kräfte, die sich als „alternative Gewerkschafter“ ausgeben - sehen in dieser aufgewühlten Stimmung der Automobilarbeiter ihre Chance für die Verbreitung der faschistischen Ideologie! Allerdings verstehen sich diese Leute selbst als diejenigen, die der „Ideologie von rot-grün“ in der Bundesregierung den Kampf ansagen.

Von wb

So sagt Bochmann im Interview seines rechten Haussenders auf1.tv: VW setze nur „politisch korrekt“ die ideologische Agenda der Regierung um. Er deutet sogar an, dass VW dies machen müsse, da das Land Niedersachsen Anteilseigner von VW ist. Endlich jemand, der dem VW-Vorstand, der ein unverschuldetes Opfer einer Politik ist, die (angeblich) nur die Rettung des Weltklimas verfolge, in diesen schwierigen Zeiten den Rücken stärkt.

 

So als Mitglied des Freundeskreises der Konzerne in Fahrt gekommen, fährt Bochmann fort: „Die Energiekosten sind zu hoch“. Er meint damit aber nicht unsere Kosten, sondern macht sich große Sorgen, weil die Kapitalisten deshalb nicht mehr konkurrenzfähig seien. Bochmann kritisiert aber nicht nur, sondern hat auch eine Lösung: Wir könnten günstiges Gas haben, wenn nicht der Krieg mit Russland wäre.

 

Auf die Frage, wie sich die kritisierte „rot-grüne“ Ideologie im Alltag auswirke, macht er aus seiner Ideologie kein Geheimnis: im Betrieb begrüße ihn schon die Regenbogenfahne (die für Vielfalt steht). Auch die in der Belegschaft so beliebte Currywurst wollte man nicht mehr anbieten. VW solle sich doch um den Bau von Autos kümmern, statt die CSD-Parade zu unterstützen. Nach dem Motto: Was soll das ganze Umwelt- und Vielfalt-Gedöns. VW soll sich auf das Profitmachen konzentrieren, wobei Bochmann damit wohl die Arbeitsplätze als gesichert ansieht, die er in seinem Fazit nicht einmal erwähnt.

 

Nur zu dumm, dass gerade die Beschäftigten die Erfahrung machen, dass VW mit den Plänen für einen Personalkahlschlag die zurückgefallene Profitrate wieder hochbringen will. Es ist also nicht das „Ergebnis der Transformationspolitik“, wie Bochmann meint, das Arbeitsplätze vernichtet. Die Ursache ist vielmehr, dass Monopole und Staat die Lasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise und Strukturkrise auf der Basis der E-Mobilität und Digitalisierung auf die Belegschaften und Gesellschaft abwälzen wollen. Mit der Forderung von AfD und „Zentrum“ nach niedrigeren Energiekosten und anderer Maßnahmen zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft befeuern sie das noch. Was lernen wir daraus: Die AfD ist alles andere als eine „Partei des kleinen Mannes“. Sie ist vielmehr „Anwalt für Deutschlands Monopole“!