Thyssenkrupp

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Lebhafte Streitkultur am Thyssen-Tor und die Furcht vor einer Spendendose

Rund 30 Kollegen fanden sich um 8 Uhr am mobilen Betriebsratsbüro beim Autotor 7 ein. Wir als MLPD-Delegation wurden freundlich aufgenommen. Ein Gesprächsthema war der medienwirksame Besuch von NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bei den Thyssen-Arbeitern am Tag zuvor.

Korrespondenz aus Duisburg

Viele durchschauten das Manöver und gaben unserer Kritik recht: Nachdem die SPD kläglich ihr Fähnchen eingerollt hat, will nun die CDU sich wieder den Arbeitern anbiedern.

 

Die harmonische Stimmung änderte sich, als mehrere IG-Metall-Funktionäre uns vom Platz verweisen wollten. Man wolle keine politischen Parteien. Unsere Frage, ob sie Laumann auch so empfangen hatten, überhörten sie

 

Es handele sich um eine Veranstaltung der IG Metall und da hätten wir nichts zu suchen. Wir machten deutlich, dass die MLPD eine feste Größe an diesem Tor ist und dort schon seit Jahrzehnten regelmäßig die Kollegen am Tor begrüßt, die Rote Fahne anbietet und viele Kollegen uns zu Freunden geworden sind. Uns wurde schließlich mit der Polizei gedroht. Die beiden Polizeibeamten traten mit harschem Ton auf. Wir wandten uns an die Kollegen, ob sie sich durch uns gestört fühlen?


Am Schluss des Disputs schlug die Polizei einen „Kompromiss“ vor und wies auf, die Spendendose: wenigstens diese müsse eingepackt werden. Wir fragten, warum sie eine Spendendose wie der Teufel das Weihwasserbecken fürchtet.

 

Ein Kollege kam demonstrativ auf uns zu und klopfte uns auf die Schulter: „Ihr seid nicht abgehauen und habt euch nicht einschüchtern lassen. Meine Anerkennung, solche wirklichen Kämpfer brauchen wir!“. Daraus entspann sich ein längeres Gespräch über die MLPD. Er meinte, vielleicht macht ihr auch manchmal Fehler, aber was ihr wollt und tut, ist schon in Ordnung!