Betreffen 2,8 Millionen Beschäftigte

Betreffen 2,8 Millionen Beschäftigte

Tarifverhandlungen bei Bund und Kommunen

Die TvöD-Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ab Januar 2025 betreffen fast 2,8 Millionen Beschäftigte und sind nach der Metalltarifrunde im Spätherbst 2024 die wichtigste Tarifrunde.

Von wb
Tarifverhandlungen bei Bund und Kommunen
Warnstreik der Uniklinik-Beschäftigten in Tübingen im Jahr 2022 (rf-foto)

Der Fahrplan: an der Basis von Ver.di werden derzeit die Tarifforderungen im Zuge einer Beschäftigten-Befragung bis 27. September debattiert. Die Bekanntgabe der beschlossenen Forderungen erfolgt am 9. Oktober; die erste Verhandlungsrunde ist am 24. Januar 2025.

 

In einer aktuellen Umfrage bei 7500 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wird deutlich, unter welchem Druck die Kolleginnen und Kollegen stehen und welcher Frust sich angestaut hat. Fast drei Viertel (5481) stellten fest, dass in ihrem Bereich ausgeschriebene Stellen nicht zeitnah oder gar nicht mehr besetzt werden können. Die Personalnot führt zu Überstunden und krankmachender, chronischer Überlastung der Leute.

Die Erwartungen an die Tarifrunde 2025

„Die überwiegende Mehrheit der Befragten fordert für die  TVöD-Tarifverhandlungen eine deutliche Gehaltssteigerung. Zudem wünschen sich rund 63 Prozent, dass im Rahmen der Tarifrunde auch über eine Arbeitszeit-Reduzierung verhandelt wird.“ [1]

 

In der aktuellen Befragung wird deshalb gefragt: „Maßnahmen zur Entlastung (z. B. 4-Tage-Woche, mehr Urlaubstage, Altersteilzeit, Reduzierung von geteilten Diensten, Arbeitszeitverkürzung)“. Die angeführten Maßnahmen sind aber sehr verschieden. So greift die Führung von Ver.di auf: „Auch Entlastungen etwa durch Wahlmodelle 'Mehr Urlaub, statt Geld' wie es in anderen Branchen vorgesehen ist, wünschen sich 42 Prozent.“1 Damit bezahlen aber die Beschäftigten die  Arbeitszeitverkürzung selbst, was auch innerhalb der Gewerkschaften auf Kritik stieß. Und mehr  Urlaub erzeugt nicht den notwendigen Druck auf die Arbeitgeber für  Neueinstellungen und entlastet die Kollegen nicht dauerhaft.

 

Die MLPD schlägt für die laufende Diskussion vor, hohe Lohnforderungen zu stellen, am besten in Form von Festgeldforderungen. Ferner die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich als wirkungsvollste Maßnahmen zur  Einstellung von mehr Personal. Das würde die Kolleginnen und Kollegen am meisten entlasten und dazu beitragen, dass sich mehr Leute auf offene (Ausbildungs-)Stellen bewerben.