Immer mehr Satelliten im All

Immer mehr Satelliten im All

Für Profite Ozonlöcher

Elon Musk und andere Unternehmer schicken immer mehr Satelliten ins All, um ihre Internetnetze schneller und lückenlos zu machen.

Korrespondenz

Große Satellitenkonstellationen wie das Starlink-Projekt des US-Milliardärs Musk könnten die Ozonschicht angreifen. Schuld daran ist Aluminiumoxid, das beim Verglühen von Satelliten am Ende ihrer Lebenszeit entsteht. Das berichten Forscher von der University of Southern California im Fachmagazin »Geophysical Research Letters«, worauf der Spiegel vom 19. Juni 2024 Bezug nahm.

 

Beim Eintritt in die Stratosphäre bildet sich aus den Aluminium-Klümpchen das Aluminiumoxid, ca. 30 kg pro Satellit. Dieses wirkt als Katalysator bei der Reaktion von Ozon mit Chlorid, wobei das Ozon abgebaut wird und damit der UV-Strahlungsschutz für Lebewesen.

 

Die private Raumfahrtgesellschaft SpaceX hat bereits 6700 Satelliten in die Erdumlaufbahn geschickt, es sollen in den nächsten Jahren bis zu 40 000 werden. Nach ca. fünf Jahren werden sie in die Atmosphäre zurückgeholt. Erst mit einer zeitlichen Verzögerung von bis zu 30 Jahren entsteht die ozonschädigende Wirkung. „Wir haben eine beträchtliche Verzögerung zwischen dem Moment, in dem der Satellit verglüht, und der Zeit, in dem die schädliche Wirkung offenbar wird“ schreiben die Forscher. Sie rechnen in den nächsten Jahrzehnten mit einer Zunahme des gefährlichen Katalysator-Stoffes auf 640% über dem natürlichen Bestand.

 

Ist also nicht sofort umzusteuern, die Zahl der Satelliten einzufrieren und wo es geht, zu verringern? Der Grund für den hohen Bedarf liegt in der kommerziellen Nutzung des Internets, z.B. für datenaufwändiges Filme-Streamen. Aber muss es wirklich sein, dass überall, selbst über den Meeren, ein Film von einem einzelnen Nutzer in Echtzeit ohne Herunterladen angesehen werden kann? Das ist mit nichts anderem zu erklären als mit den damit verbundenen kommerziellen Werbemöglichkeiten und deren erhöhter Wirkung beim individualisierten Konsum. Oder mit dem Drang Musks, mit dem Bloggingdienst X im eigenen Netz Starlink Verschwörungstheorien, faschistische Propaganda und andere Fake News zu verbreiten.