Nach Anschlag in Solingen

Nach Anschlag in Solingen

Einen Schritt zur Aktivität machen und Ohnmachtsgefühle überwinden

Einen Tag nach dem fürchterlichen faschistischen Attentat in Solingen, bei dem drei Menschen getötet und weitere acht verletzt wurden, machten wir im Wohngebiet einen Informationsstand der MLPD.

Korrespondenz

Wir setzten das „11-Punkte-Programm der MLPD für eine fortschrittliche Flüchtlingspolitik“, die ausführlichere Broschüre „Krise der bürgerlichen Flüchtlingspolitik“, natürlich auch das aktuelle Rote-Fahne-Magazin und Bücher der MLPD ein.

 

Die Stimmung war polarisiert. Etliche waren durch die reaktionären Kampagnen gegen Flüchtlinge und Migranten verhetzt und blieben gar nicht stehen. Einzelne beschimpften uns sogar. Viele begrüßten aber ausdrücklich den proletarisch internationalistischen Standpunkt der MLPD, die alle faschistischen Kräfte bekämpft – egal welcher Couleur – und dass es keine Menschen erster, zweiter oder dritter Klasse gibt.

 

Wir verkauften vier Rote-Fahne-Magazine und sammelten knapp 10 Euro Spenden. Damit die Menschen ihre Solidarität auch praktisch zum Ausdruck bringen konnten, hatten wir ein Kondolenzbuch ausgelegt, das die Angehörigen der Opfer erhalten sollen. Zehn Passanten unterschiedlichen Alters, Nationalität und Religion nutzten diese Möglichkeit. Manche brachten nur ihre Trauer und ihre Gefühle zum Ausdruck, andere richteten sich persönlich an die Angehörigen, wünschten ihnen viel Kraft oder thematisierten die Spaltung.

 

Ein solches Buch oder auch Pappen, auf denen die Menschen ihre Gedanken formulieren können, ist ein erster Schritt zur Aktivität und gegen Ohnmachtsgefühle, nichts tun zu können. Wir können die Methode weiterempfehlen.