VW: Extra-Ausgabe des „Vorwärtsgang“

VW: Extra-Ausgabe des „Vorwärtsgang“

Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!

Der „Vorwärtsgang“, die Zeitung von Kollegen für Kollegen in den deutschen VW-, Audi-, Porsche- und MAN-Werken, schreibt in einer aktuellen Extra-Ausgabe:

Aus Kollegenzeitung „Vorwärtsgang“
Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!
Kämpferische Kollegen bei VW in Braunschweig (rf-foto)

Am Montag teilte VW mit, die Beschäftigungssicherung und weitere Tarifverträge zu kündigen. Massenentlassungen und sogar Werksschließungen sind „nicht ausgeschlossen“. 30.000 Arbeitsplätze stehen auf der Abschussliste. Das ist ein Generalangriff auf uns, unsere Familien und alle VW-Regionen. Der VW-Vorstand hat provokativ die Klassenzusammenarbeitspolitik aufgekündigt. Die Illusion der VW-Familie steht vor einem Scherbenhaufen. VW will den Rückfall auf dem Weltmarkt auf uns abwälzen. Weltwirtschaftskrise und die Umstellung auf die E-Mobilität üben Druck auf VW aus. Außerdem drängt China auf den deutschen Markt. Das sind keine „Managementfehler“. Das ist kapitalistisches Krisenchaos. Uns auch noch als „Kostenfaktor“ zu beschimpfen und mit Werksschließungen zu drohen, ist ein No-Go!

 

Jahrzehntelang war die Beschäftigungssicherung die „heilige Kuh“ der sogenannten Mitbestimmung. Der „Vorwärtsgang“ sagt schon seit Jahren: „Wenn es eng wird, dann ist die Beschäftigungssicherung das Papier nicht wert, auf dem sie steht“. Wir erleben jetzt die offene Diktatur der Monopole. Sie setzen auch politisch immer mehr auf ultrarechte Kräfte und geben den Faschisten Spielraum.

 

Es gibt viel Diskussionsbedarf, Sorgen, aber auch viele kämpferische Stimmen: „Sofort raus und streiken“, „Eine Stunde vors Tor“. Eine Vertrauensleuteversammlung mit 100 Teilnehmern in Kassel stimmte geschlossen gegen weitere Wochenendarbeit. Stärken wir die IG Metall als Kampforganisation!

 

Warnende Stimmen sagen: „Wir müssen Ruhe bewahren, abwarten“. Aber: Wer wartet, wenn der Gegner schon zum Schlag ausholt, der zieht den Kürzeren!

 

Nutzen wir die Betriebsversammlungen, um den Vorständen die Leviten zu lesen! Ändern werden sie deshalb aber keinen Jota ihrer Pläne. Machen wir unsere eigene Rechnung auf.

Der „Vorwärtsgang“ schlägt vor:

Ab sofort keine Wochenendarbeit, keine Pflichtschichten und Mehrarbeit mehr!

 

Wenn ein Werk damit den Anfang macht, dann werden die Kollegen der anderen Werke mitziehen!

 

Für einen bundesweiten, noch besser, europaweiten Streik- und Aktionstag – als erstes klares Warnsignal – so nicht!

 

Ein konzernweiter selbständiger Streit ist die einzige Sprache, die Blume & Co. verstehen. Das ist kein „wilder“ Streik, sondern muss gut organisiert und vorbereitet sein.

 

Sicher: Das deutsche Streikrecht ist unterirdisch schlecht. Betriebsrat und IG-Metall-Führung dürfen in diesen Fragen nicht zum Streik aufrufen. Aber wer will die über 100.000 VW-Arbeiter denn aufhalten, wenn sie sich selbst das Recht nehmen?

 

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