Seminar „Lenins Lehren sind lebendig“

Seminar „Lenins Lehren sind lebendig“

Umfrage vor dem Werkstor von Mercedes Stuttgart

Wir Rote-Fahne-Verkäufer wollten heute das Seminar „Lenins Lehren sind lebendig“ bekannt machen und dazu eine Umfrage unter den Arbeitern machen. Dazu hatten wir einen Fragebogen vorbereitet, wie die Kollegen über Lenins Wirken denken und was sie davon wissen.

Korrespondenz aus Stuttgart

Leichter gedacht als getan. Denn für viele Arbeiter ist das ein abgeschlossenes geschichtliches Kapitel. So witzelte einer: „Ich dachte, Lenin ist schon tot“. Dass wir aber an Lenins Werken und ihrer schöpferischen Anwendung auf die Gegenwart nicht vorbeikommen, wenn wir eine gesellschaftliche Alternative zum Kapitalismus wollen, war deshalb die erste Auseinandersetzung.

 

Sehr deutlich wurde dabei auch, dass insbesondere Jüngere so gut wie nichts über Lenin wissen. „Kein Wunder“, sagten wir, „denn die Herrschenden wurmt noch heute ihre Niederlage, dass unter Führung von Lenin die erste sozialistische (Oktober-)Revolution erfolgreich durchgeführt und der Sozialismus aufgebaut wurde. Deshalb erfahren wir darüber im Geschichtsunterricht oder in den Medien fast nichts – oder nur Schlechtes.“

 

Entsprechend polarisiert waren die Antworten von Kollegen. Ein bulgarischer Leiharbeiter sieht in Lenin eine wichtige Persönlichkeit, weil er 15 Jahre gut in seiner Heimat gelebt hat und in den Genuss der sozialistischen Errungenschaften kam. Ein Facharbeiter, der in der DDR aufgewachsen ist, bekannte: „Zu Lenin habe ich meine Abschlussarbeit gemacht. Seine Ideen und theoretische Arbeit sind gut. Es haperte nur an der Umsetzung durch seine Nachfolger“. Eine gute Gelegenheit die MLPD vorzustellen, die aus den Fehlern von Stalin im Kampf gegen die vordringende bürokratisch-kleinbürgerliche Denkweise der oberen Funktionäre und deren Verrat am Sozialismus Lehren gezogen hat.

 

Einige Kollegen begannen, ihre zunächst negative Bewertung von Lenin zu überdenken, wenn wir zum Beispiel sagten: „Als Arbeiter kannst Du nichts dagegen haben, wenn mit der Oktoberrevolution bewiesen wurde, dass wir den Kapitalismus beseitigen und unseren Staat errichten können.“ Oder dass dort die Ausbeuter, wie der Mercedes-Chef Ola Källenius, unterdrückt und daran gehindert wurden, weiter die Arbeiter für sich schuften zu lassen.

 

Der heutige Einsatz sorgte für viele grundsätzliche Diskussionen und für einige verkaufte Rote-Fahne-Magazine.