Automobilindustrie

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Schließung des Opel Werkes in Eisenach geplant?

Wie Rote Fahne News aus zuverlässiger Quelle erfuhr, plant der Vorstand von Opel/Stellantis, die Produktion des Modells „Grandland“ in Eisenach in Thüringen einzustellen und nach Rüsselsheim (Hessen) zu verlagern.

Korrespondenz
Schließung des Opel Werkes in Eisenach geplant?
Unterschriftensammlung und Mahnwache für die Eisenacher Opel-Belegschaft in der Innenstadt von Eisenach (rf-foto)

Das würde auf eine Schließung des Opel-Werkes in Eisenach hinauslaufen!

 

Der Hintergrund ist die Überproduktions- und Strukturkrise des Kapitalismus, die dazu führt, dass zur Zeit die Autowerke in Deutschland allgemein schlecht ausgelastet sind. Stellantis-Chef Tavares sagt dazu: "Wir haben zu viele Werke“.

 

In Eisenach gibt es zur Zeit große Probleme mit dem Anlauf der Produktion des Modells „Grandland“. In Rüsselsheim gibt es Ankündigungen, die Jahresstückzahl nochmals zu senken – auf nun 100.000 Wagen bei fallender Tendenz. Die halbe zweite Schicht wird als „nur noch geduldet“ bezeichnet. Die Geschäftsleitung versucht, Kollegen in Rüsselsheim mit sehr hohen Abfindungen loszuwerden, weil sie bei offenen Entlassungen den Übergang zu einem Arbeitskampf fürchtet.

Was bleibt ...

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Eine Schließung des Werkes in Eisenach wäre ein tiefer Einschnitt in die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in Thüringen. Eine solche Meldung kurz vor der Wahl fordert die gesamte Bevölkerung und insbesondere die Industriearbeiter heraus. Sie sollten auch prüfen, welche Partei für die Führung eines Kampfes gegen eine Werksschließung geeignet ist und diese stärken.

 

Bei einer Schließung des Werkes sind den Führungen der IG Metall und der Betriebsräte die Hände gebunden. Das stark eingeschränkte Streikrecht in Deutschland lässt einen gewerkschaftlichen Streik gegen eine Werksschließung nicht zu. Deshalb ist der Zeitpunkt genau richtig, dass aktive Gewerkschafter und alle Kolleginnen und Kollegen in den Opelwerken sich auf selbstständige Kämpfe gegen eine Werkschließung und um jeden Arbeitsplatz vorbereiten.

 

Im Oktober dieses Jahres jährt sich der selbstständige Streik gegen die Schließung des Opel-Werkes in Bochum zum zwanzigsten mal. Durch diesen Streik konnte durchgesetzt werden, dass die Produktion in Bochum 10 Jahre länger lief. Dabei hatte die MLPD ein wichtige Rolle gespielt, die ihr Know-how über Arbeitskämpfe einbrachte. Vom Streik gegen die Schließung des Stahlwerkes 1988 in Rheinhausen bis hin zum großen Bergarbeiterstreik 1997 gegen die Schließung der Steinkohlezechen, der dazu führte, dass die von RAG und dem damaligen Bundeskanzler Kohl geplanten zehntausenden Entlassungen verhindert wurde.

 

Sehr zu empfehlen ist der Kauf des Buches über die Erfahrungen des damaligen Streiks bei Opel in Bochum um für einen solchen neuerlichen Kampf Lehren zu ziehen.