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Europäische Stahlindustrie vor Neuordnung – internationale Arbeitereinheit gefordert

Die Kahlschlagpläne bei Thyssenkrupp sind Teil der Krise der europäischen Stahlindustrie. Die europäische Stahlindustrie hat im Massengeschäft den Kampf um die Weltmarktführerschaft vor allem mit den neuimperialistischen Ländern China und Indien verloren.

Von gp

Verschiedene Stahlkonzerne planen die Vernichtung von Arbeitsplätzen, Stilllegungen von Anlagen, Angriffe auf Löhne und Sozialleistungen, Steigerung der Arbeitshetze. Doch die Stahlarbeiter sind kampferprobt und beginnen sich wie bei TKSE zur Wehr zu setzen. 

 

Im Frühjahr streikten in Spanien 1800 Stahlarbeiter des Acerinox-Stahlkonzerns vier Monate lang gegen Lohnkürzungen, für Lohnerhöhung und gegen eine unzumutbare Flexibilisierung der Arbeitszeit. In Großbritannien plant der indische Stahlkonzern Tata die Stilllegung der Hochöfen und damit verbunden die  Vernichtung von 3000 Arbeitsplätzen. Ein bereits geplanter Streik wurde kurzfristig von der Gewerkschaft abgesagt.

 

Ende Juli hat der britisch-indische Stahlkonzern Liberty Steel die Insolvenz zweier Stahlwerke eröffnet. Eins mit 5000 Beschäftigten in Ostrava (tschechische Republik) und eins mit 1000 Beschäftigten in Częstochowa in Polen. Die 5000 Beschäftigten in Ostrava bekommen keinen Lohn mehr und 2600 sollen sofort ihren Arbeitsplatz verlieren. Liberty Steel hat 18 000 Beschäftigte in Europa. An einigen Standorten steht die Produktion seit fast zwei Jahren still, und viele Hochöfen bleiben außer Betrieb.

 

In Lüttich (Belgien), Dudelange (Luxemburg), Magona (Italien) und anderen Standorten wurden tausende Beschäftigte nach Hause geschickt und im Ungewissen gelassen. Am 15. Mai gab der Konzern den Plan bekannt, die Standorte Lüttich (BE), Dudelange (LU) und Magona (IT) zu verkaufen. Und am 10. Juni kündigte er die endgültige Schließung der beiden Koksöfen in Dunaújváros (HU) mit 520 Beschäftigten an.

 

Die Neuordnung der europäischen Stahlindustrie zielt auf den Erhalt einer strategisch wichtigen Stahlbasis, um den in Europa ansässigen internationalen Monopolen für die Rüstungsindustrie und die profitabelsten Branchen den unabhängigen Zugriff auf profitablen Stahl zu gewährleisten. Deshalb ist es angesagt, gegen die nationalistische Spaltung „unser Konzern, unser Land zuerst“ die internationale Arbeitereinheit gegen die Stahlkonzerne und ihre Regierungen zu schmieden.

 

Was die Stahlarbeiter brauchen, ist eine gegenseitige Informiertheit und Solidarität, eine internationale Kooperation und Koordination ihrer Kämpfe. Das findet die volle Unterstützung der MLPD.