Diskussion im Betrieb nach Solingen

Diskussion im Betrieb nach Solingen

Debatte zeigt, sie haben keine Lösung!

Auf der Arbeit waren manche Kollegen doppelt geschockt. Erstens vom Anschlag in Solingen. Zweitens von der jetzigen Debatte. Alle Flüchtlinge sollen schuld sein?

Von ro

Am Pausentisch entsteht eine heiße Diskussion. Ein Kurde berichtet, wie in Kobane gegen den IS gekämpft wurde. Unsere marokkanischen Kollegen, wie sie den Islam verstehen. Vor allem friedlich! Sie sind so wütend und traurig, dass der IS den Namen ihrer Religion in den Schmutz zieht. Ein deutscher Kollege: „Ich verstehe das nicht. Friedrich Merz weiß doch genau, dass die Flüchtlinge da nichts für können. Und er muss doch auch wissen, dass er mit seinen Sprüchen im Grunde zur Wahl der AfD aufruft.“

 

Wir diskutieren, dass weder die Bundesregierung noch die CDU eine Lösung für die weltweiten Flüchtlingsströme hat. Sie sind nicht bereit und auch nicht in der Lage, die Ausplünderung Afrikas zu stoppen oder auch nur zu mindern. Sie befeuern weltweit weiter Kriege und Umweltzerstörung. Sie machen halt eine imperialistische Politik.

 

Das Einzige, was ihnen bleibt? Die Flüchtlinge mit Gewalt aufhalten. Die AfD sagt das offen. Die anderen machen das schrittweise. Kölner Silvesternacht 2015, Solingen 2024 – rund um solche Anlässe werden Kampagnen gestartet, um die Bevölkerung für eine rassistische Politik zu gewinnen. Die Stimmung am Tisch ist ernüchtert. Es klingelt, das Band läuft wieder an. Ich kann noch sagen: „sie tun so stark, aber eigentlich sagen sie doch damit, dass sie überhaupt keine Lösung haben!“

 

Während der Arbeit geht es in Einzelgesprächen weiter. Vor allem, wie eine Lösung im Sozialismus aussehen könnte und ob das realistisch ist.