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BVB-Fanproteste gegen Deal mit Rheinmetall

Im Vorfeld des ersten Bundesligaspiel des BVB, vor und im Stadion, äußerten Fans ihre entschiedene Ablehnung des Sponsorvertrags zwischen der BVB-Geschäftsführung und dem Rüstungskonzern Rheinmetall.

Korrespondenz

Im Mai hatte der BVB einen Vertrag mit Rheinmetal für drei Jahre über einen zweistelligen Millionenbetrag einschließlich Bandenwerbung abgeschlossen. Rheinmetall begründet sein Sponsoring mit dem BVB und dem Eishockeyclub Düsseldorfer EG ausdrücklich damit, eine „gesellschaftliche Debatte“ über die Werbung eines Rüstungskonzerns anzustoßen.

 

Auch der BVB-Vereinsführung geht es nicht nur um das Geld. Sie verteidigt und begründet den Vertrag mit dem Argument „der veränderten weltpolitischen Lage“, und um „sicherheitspolitische Themen stärker ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken“. Damit unterstützt der BVB-Vorstand aktiv die Militarisierung der Gesellschaft und die  Kriegsvorbereitung des deutschen Imperialismus im Kampf um die Neuaufteilung der Welt. Denn ohne eine gewisse Basis in der Gesellschaft zu haben, kann kein imperialistischer Krieg geführt werden.

 

Der Protest der Fans des BVB ist deshalb sehr zu begrüßen und verdient die volle Unterstützung. In einem Brief von 88 Fanclubs und Organisationen eine Woche vor dem Spiel heißt es unter anderem: „Dass sich die Verantwortlichen des BVB und all seine Gremien dazu bereit erklärt haben, die Strahlkraft von Borussia Dortmund dafür einzusetzen, das öffentliche Ansehen eines Rüstungskonzerns zu verbessern und dabei die eigenen Werte über Bord zu werfen, lehnen wir entschieden ab.“

 

Dabei zeigt der Deal mit Rheinmetall deutlich, dass die Werte des Vorstands nicht dieselben sind, denen sich die meisten Fans verbunden fühlen. Außerdem gibt es auch nicht den „Fan“, lösen sich die Klassengegensätze nicht im Stadion auf. Vor dem Stadion wurden am Samstag rote Karten für den Deal verteilt und ein Papppanzer aufgestellt. Darauf stand: „Made by Rheinmetall. Proud Partner of BVB. Built for Qatar.“

 

Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte die Südkurve für eine gewisse Zeit die Unterstützung der Mannschaft ein und entrollte eine Menge von Bannern auf der Süd. Hier eine kleine Auswahl: „Wir lassen uns nicht vor einen Panzer spannen!“ „Scheiss Rheinmetall-Deal“, “20 Mio. voll mit Blut“, „Borussia verbindet – Rheinmetall tötet“.