Wahlkampf in Weimar

Wahlkampf in Weimar

Auch unter von der AfD beeinflussten Leuten Boden gewonnen

Unser Weimarer Wahlkampfteam führte in einem Weimarer Arbeiterwohngebiet einen interessanten Einsatz durch.

Ein junger Mann, der gegen die AfD war, hatte trotzdem Begriffe von ihr übernommen. Er sprach immer wieder davon, was „wir Deutschen machen müssten". Als wir ihn darauf aufmerksam machten, korrigierte er sich und sprach dann von „den Menschen, die in Deutschland leben". Darauf gingen wir wiederum ein, dass Arbeiter verschiedener Nationen in Deutschland leben und dass die Grenze zwischen oben und unten verläuft und wir meinen, die einfachen Leute, die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Jugend usw. müssen zusammen halten und solidarisch sein. Dem stimmte er zu.

 

In unserer Runde durch das Wohngebiet trafen wir auf ganz verschiedene Leute: Ein kurdischer Lehrer berichtete, er sei vor dem Faschisten Erdogan geflohen. Er fragte gleich „Wie kann ich helfen?" und war entsprechend gegenüber unserem Anliegen des breiten Bündnisses gegen den Faschismus sehr interessiert und will zu unserem Bildungsabend kommen. Ein homosexuelles Ehepaar fühlte sich angesprochen, genau so wie eine polnischstämmige Mutter, die berichtete, sie sei entsetzt über das Ausbreiten der AfD. Auch mit einem jungen Inder in der Krankenpflegeausbildung , der seine Erfahrungen mit der faschistischen Modi-Regierung gemacht hat, bekamen wir sehr schnell Einheit, dass man gegen den Faschismus aufstehen muss.

 

Wir ließen uns auch nicht abhalten wenn sich Leute als AfD-Anhänger outeten, sondern diskutierten engagiert, dass man als Arbeiter nichts bei Faschisten verloren hat und warben mit unserem Wahlprogramm. Oft betonten diese, sie seien keine Faschisten. Durch unser selbstsicheres, überzeugendes und freundliches Auftreten gewannen wir auch bei ihnen an Boden.

 

Hier wurde uns deutlich, dass der REBELL sich auch in Sport und Freizeit mit den Jugendlichen verbinden muss. Wir selbst waren auch voll gefordert. z.B. muss man sich ernsthaft mit Fragen befassen, wie der von ein paar Jugendlichen, was wir denn tun würden, gegen Gewalt an ihrer Schule durch migrantische Jugendliche. Hier ging es darum, dass das reale Problem nicht ignoriert und der Deutung der AfD überlassen wird. z.B. wäre es eine Aufgabe einer Wohngebietsgruppe der MLPD und des Jugendverbands REBELL, eine internationalistische und antifaschistische Jugendarbeit zu machen.