Internationalistische Liste/ MLPD zur Landtagswahl in Thüringen

Internationalistische Liste/ MLPD zur Landtagswahl in Thüringen

Polarisierender Wahlkampf vor Mercedes-Tochter MDC in Kölleda

Am 19. August haben Wahlhelfer der Internationalistischen Liste / MLPD um die 300 Wahlprogramme an die Kolleginnen und Kollegen des Motorenwerks verteilt. Überraschend verzichtete die Geschäftsleitung darauf, wie früher mithilfe der Polizei, zu verhindern, dass wir uns an die Arbeiter wenden. Überhaupt waren fast nur unsere Plakate vor MDC zu sehen – den anderen Parteien scheint diese Belegschaft mit weit über 2000 Stamm- und Leiharbeitern nicht wichtig zu sein.

Von wb

Zunächst wollte der „wachhabende“ Pförtner uns wegschicken, um die Wahlwerbung auf dem Betriebsgelände von MDC zu unterbinden. Als wir aber auf unserem und dem demokratischen Recht der Kollegen bestanden und auf Gerichtsurteile verwiesen, dass dies auch auf Betriebsgelände mit „öffentlichem Zugang“ zutrifft, gab der Pförtner klein bei. „Geht doch“ - kommentierten wir unseren ersten Punktsieg.

 

„Wer AfD wählt, wählt den Faschismus – stärkt die Arbeiterpartei MLPD!“, sprachen wir die herauskommenden Kolleginnen und Kollegen der Frühschicht an. Wie erwartet, waren die Reaktionen sehr polarisiert. Einige Arbeiter mit faschistischer Weltanschauung zeigten dies offen und diffamierten gar die Marxisten-Leninisten als „Linksfaschisten“. Auf eine Diskussion ließen sie sich nicht ein.

 

Deutlich größer war die Zahl von Arbeitern, die sagten: „Ich wähle die AfD, ich wähle blau“. Dass "Blau" das neue "Braun" ist, durchschauen viele noch nicht. Höcke als Faschist wird nämlich oft abgelehnt, die AfD dabei aber verteidigt. „Höcke ist nicht d i e AfD“, meinte einer.

 

Andere begründeten eine gewisse Sympathie für die AfD damit, dass es „so nicht weitergehen kann“ und dass es deshalb eine Alternative braucht. „Richtig“, antworteten wir, „aber richtigen Protest kann es nur von links geben. Denn der Kapitalismus ist unser Problem. Dafür steht das Programm der Internationalistischen Liste / MLPD“.

 

Wir haben mit dem Einsatz eine wichtige Debatte im Werk ins Rollen gebracht, warum die AfD keine Arbeiterfreunde, sondern -feinde sind und deshalb gemeinsam bekämpft werden muss.

 

Nicht zuletzt haben wir den Kollegen den Rücken gestärkt, die gegen die AfD und zum Teil antifaschistisch aktiv sind. Einer sagte: „Ich bin dabei“ und zeigte stolz auf seinen Rucksack mit der Aufschrift „Antifaschista“. Ein anderer jüngerer Kollege will mit Freunden auf die Wählerinitiative kommen.