Antifaschisten verhindern geplanten Auftritt von Höcke in Jena

Antifaschisten verhindern geplanten Auftritt von Höcke in Jena

MLPD und REBELL trugen maßgeblich dazu bei!

"So sehen Sieger aus – Schalalalala" – tönte es am Ende eines harten Kampfes auf der Blockade gegen Höcke und die AfD. 2000 bis 3000 Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten verhinderten in Jena am gestrigen Abend, dass Björn Höcke an seinem Bürgerstammtisch im Stadtteilzentrum LISA in Lobbeda teilnehmen konnte. Das ist eine empfindliche Niederlage für Höcke und ein sehr wegweisender Erfolg der antifaschistischen Bewegung. Dazu haben die Internationalistische Liste / MLPD und der Jugendverband REBELL maßgeblich beigetragen.

Korrespondenz
MLPD und REBELL trugen maßgeblich dazu bei!
Bild von einer der Blockaden (rf-foto)

Was war konkret passiert?

Die Kundgebung des Bündnisses „Jena Solidarisch“¹, an der sich verschiedene Organisationen, unter anderem auch die MLPD und der REBELL, beteiligen, begann um 16:30 Uhr. Im Vorfeld hatten wir eine kurze Kundgebung organisiert, um weitere Teilnehmer und Jugendliche zu mobilisieren. Dazu konnten sie bei uns Demoschilder malen, den REBELL kennenlernen und Parolen üben. Viele Jugendliche fanden das Klasse und es entwickelte sich eine rege Beteiligung. So wurden mindestens 15 Schilder gemalt und ganze Cliquen informierten sich über den REBELL.


Bei der Auftaktkundgebung der breiten Bündniseinheit gegen Höcke und die AfD, die unter anderem aus der Linkspartei, dem DGB, den Jusos, Jugendlichen aus dem autonomen Spektrum und vielen Einzelpersonen bestand,  wurde die AfD klar attackiert, insbesondere forderte die DGB-Sekretärin mit dem Gedicht „Als die Nazis die Kommunisten holten …“ von Martin Niemöller den gemeinsamen Kampf von Religion bis Revolution. Die Forderung nach einem Fahnenverbot für Nationalflaggen und Parteien wurde nur wenig unterstützt.


Die Demonstration entwickelte dann einen offensiven Geist. So schallte: „Alle zusammen gegen den Faschismus!“, durch die Straßen. Das offene Mikrofon in unserem Block diente der breiten Aktionseinheit in der Demonstration. Jugendliche gesellten sich dazu und es war klasse, dass sich immer mehr Leute trauten, am offenen Mikrofon zu sagen, warum sie da sind. 

 

Hunderte Wahlzeitungen der Internationalistischen Liste/ MLPD wechselten den Besitzer. Viele suchten den Kontakt, weil sie uns kennenlernen wollten, auch weil sie die Wahlplakate TOP finden.

 

Die Anwohner an den Fenstern winkten, zeigten Antifa- und Regenbogenfahnen und waren regelrecht befreit, dass offen Flagge gezeigt wurde. Denn in diesen großen Plattenbauten terrorisieren einzelne Faschisten die Anwohner.


Die Antifaschistinnen und Antifaschisten begannen am Zielpunkt der Demonstration mit der Blockade der Zugänge zu Höckes Veranstaltungsort. Bei der Blockade am Haupteingang musste die Polizei aufgrund der Menschenmenge zurückweichen, was der erste Erfolg war. Wir waren an die tausend Leute, die dann bis 21 Uhr alle Eingänge blockierten. Ständig wurde über Megaphon und unsere Anlage über die aktuelle Entwicklung aufgeklärt. Es entstand eine tolle Blockadekultur. 

 

Die Polizei forderte dann auf, die Blockade für eine Rettungsgasse aufzulösen und provozierte. Der Moderator reagierte gut, forderte die Polizei auf, die friedliche Blockade nicht zu eskalieren und sagte: „Dass wir noch jung und fit genug sind, um auch schnell aufzustehen, wenn dies denn nötig ist.“ 


Als die Polizisten merkten, dass sie so nicht weiter kamen, versuchten sie gemeinsam mit Höckes Limousine an einer anderen Blockade durchzubrechen. Dabei wurden Demonstranten vom Höcke-Auto touchiert, was ein großer Skandal ist. Auch wurden dort von der Polizei Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt. Wir protestieren entschieden gegen die Polizeigewalt gegen friedliche Demonstranten! So sollte also einem Faschisten der Weg frei geprügelt werden! Wir sind solidarisch mit allen, die durch dieses skandalöse Vergehen verletzt worden sind und fordern eine sofortige Aufklärung über die Verantwortlichkeit und die Bestrafung des Verantwortlichen sowie der prügelnden Polizisten!


Höcke kam nicht durch und schlussendlich wurde die AfD-Veranstaltung abgesagt! So waren dann um 21 Uhr alle Teilnehmer sichtlich stolz auf das Erreichte. Das hatte es so bisher noch nicht gegeben.


Diese Demo machte deutlich, wie eine erfolgreiche antifaschistische Einheitsfront aussehen kann. Bis tief in die Nacht wurde dieser Sieg in den Kneipen gefeiert!

Viele Grüße von den Wahlkämpfern aus Jena!