Linkspartei

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Leserbrief zum angekündigten Rücktritt von Janine Wissler und Martin Schirdewan

Die beiden Parteivorsitzenden verlassen bildlich gesprochen das Schiff, nachdem sie es auch nach jahrelanger ausführlichen Kritik und helfendem Hinweisen aus der Mannschaft sehenden Auges auf Grund gesetzt haben.

Raimon Brete

Plötzlich entdecken sie Ursachen der Havarie, obwohl es aus den eigenen Reihen vielfältige substanzielle Anregungen, Initiativen und fundierte Kritiken am politischen Kurs gab und ein großer Teil der kampferprobten Mannschaft von Bord gegangen ist. An den innerparteilichen Auseinandersetzungen, die zum Teil von Inkompetenz und Hass geprägt war, waren sie federführend beteiligt.

 

Selbst nach der verheerenden Katastrophe bei den Wahlen zum Europäischen Parlament gab es keine fundierte Analyse und keine Konsequenzen seitens des Bundesvorstandes. Erst jetzt werden der Schild der Selbstkritik und eine vorsichtige und bescheidene Fehleranalyse bemüht, um in der derzeitigen dramatischen Situation und zwei Monate vor einem existenziell bedeutenden Parteitag das Weite zu suchen.

 

Ein Hauptproblem für den Niedergang der Partei, die Aufgabe der friedenspolitischen Grundsätze, wird weiterhin konsequent ausgeblendet und Brüssel ist für Jahre ein sicherer und auskömmlicher Ort.

 

Es ist eine persönliche Flucht der Parteivorsitzenden vor dem, was mit den kommenden Landtagswahlen offensichtlich und schmerzhaft zutage treten wird - Die Linke fällt für den Kampf um Frieden, soziale Sicherheit und Solidarität auf Jahre aus und dafür tragen sie eine hohe Verantwortung!