Stahl
„Heute nehmen wir das Heft in die Hand!“
Der "Stahlkocher", Zeitung von Kollegen für Kollegen im Stahlbereich, schreibt:
Es bestätigt sich, was der Stahlkocher seit Monaten vorhergesagt hat: Die Ausgliederung des Stahlbereichs von Thyssenkrupp wird ein brutaler Kahlschlag. Reduzierung der Jahrestonnage auf 5 Millionen Jahrestonnen. Dafür soll eine ganze Produktionslinie in Duisburg wegrasiert werden.
Zwei Hochöfen, ein Stahlwerk mit Stranggussanlage, ein Warmband- und ein Kaltwalzwerk weg. Zusätzlich Verkauf oder Schließung von HKM, Electrical Steel Gelsenkirchen, Rasselstein und Hoesch Hohenlimburg und Schließung von kleineren Standorten! Das sind 50 Prozent der Produktion und damit auch 50 Prozent der Arbeits- und Ausbildungsplätze. Das sind 13.500 Arbeitsplätze und an jedem hängen nochmal fünf. Das hinterlässt verbrannte Erde im Ruhrgebiet! Konzernvorstand Lopez soll den Plan des Monopolverbands BDI und seines Chefs Russwurm durchsetzen, um uns eine Niederlage beizubringen. Das Gerede von 9,5 Millionen Tonnen von Osburg war ein Betrugsmanöver. Es sollte uns beruhigen und uns Hoffnung machen.
Die Mahnwache und verschiedene Aktionen haben Aufmerksamkeit und Öffentlichkeit gebracht. Symbolische Aktionen und Hoffnungen in den Betrug der Mitbestimmung – worauf Tekkin Nasikkol und die reformistische IG-Metall-Führung die ganze Zeit setzen – führen uns in die Niederlage. Ob Lopez und Russwurm oder Osburg - einig sind sie sich, dass wir die Zeche zahlen sollen. Da haben sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
Jetzt kommt es auf die Belegschaft an:
Statt symbolischer Aktionen muss es am Donnerstag, den 22. August, richtig knallen. An allen Autotoren gibt es mobile Betriebsratsbüros. Aber dann muss das Kind auch beim richtigen Namen genannt werden. Das ist ein Streik! Die Tore werden zugemacht, die Produktion muss stehen, keine Bramme wird gegossen, kein Ring gewalzt, nichts wird ausgeliefert! Und das alles nicht als Nadelstiche, sondern bis die Pläne vom Tisch sind! Das ist die einzige Sprache, die Lopez und Russwurm verstehen.
Die Belegschaft muss entscheiden – unbefristeter Streik, bis die Kahlschlagspläne vom Tisch sind. Die Vorgesetzten drohen, dass nur gehen darf, der „abkömmlich“ ist und es wird mit Abmahnungen gegen Kollegen gedroht. Aber wovor sollen wir mehr Angst haben? Dass die Hälfte ihre Arbeit verliert oder dass wir vielleicht eine Abmahnung erhalten. Sollen sie sich mal trauen, eine geeinte Belegschaft abzumahnen. Einen Finger können sie brechen, fünf sind eine Faust. Die IG Metall hat zugesagt, Rechtsschutz zu geben.
Selbständiger Streik bis die Vorstandspläne vom Tisch sind!
Statt Schließung oder Verkauf von HKM: Wir sind eine Belegschaft! Zusammenhalt statt Spaltung!
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