Sachsen

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Aufschlussreiche SPD-Plakate

Die SPD kämpft bei der Landtagswahl in Sachsen entschlossen um den Wiedereinzug ins Parlament. Noch ist nicht sicher, ob die Partei am 1. September 5 Prozent der Wählerstimmen erhält. Kein Wunder, dass aller Orten eifrig plakatiert wird. Aber das kann auch in die Hose gehen.

Von jw

Es ist bei der SPD seit Jahrzehnten üblich, vor der Wahl mit allerlei sozialen Versprechungen aufzutrumpfen, die nach Schließung der Wahllokale schnell vergessen sind. Damit wollte auch SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping punkten. Die sächsische Staatsministerin für Soziales plakatierte in Reichenbach „Köpping – die Richtige für gesunde Krankenhäuser“.

 

Nun hatten die Reichenbacher Menschen allerdings im Vorjahr erlebt, dass ihr Krankenhaus geschlossen wurde. 160 Jahre existierte dieses Krankenhaus und 320 Arbeitsplätze fielen dem zum Opfer. Neben der zurückliegenden Privatisierung war eine fehlende Finanzzusage der Landesregierung ursächlich für die Schließung.

 

Nachdem das Plakat unter der Reichenbacher Bevölkerung wie eine Ohrfeige empfunden wurde, hat man bei der SPD reagiert. Flugs wurde das Plakat ersetzt mit dem Plakat „Köpping – die Richtige für 15 Euro Mindestlohn“. Nur genutzt hat es wenig. Denn die Reichenbacher sind ja nicht auf der Brotsuppe daher geschwommen. „Dank des ersten Plakates wissen wir ja, was von den Versprechungen des Zweiten zu halten ist“, heißt es auf den Straßen im Vogtland.

 

Pläne, das Plakat erneut zu ersetzen, durch das Plakat „Die Richtige für mehr Lehrer“, wurden inzwischen verworfen. Nachdem bekannt wurde, dass in vielen sächsischen Schulen in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien kein geregelter Unterricht stattfindet. Ursache: Etliche Lehrerinnen und Lehrer fehlen und viele Schulleitungen erfahren erst am ersten Schultag, wie viele Lehrkräfte tatsächlich zur Verfügung stehen. Der Stundenplan wird also nicht, wie üblich, in den Ferien, sondern erst in den ersten Schulwochen erstellt. Bis dahin gibt es keinen geregelten Unterricht.

 

Ob Köpping die Richtige für 5 Prozent Wählerstimmen ist? In Sachsen ist man gespannt. Die Richtige für Fettnäpfchen ist sie allemal.

 

Die MLPD Sachsen nimmt an dieser Landtagswahl nicht teil. Sie unterstützt den benachbarten Thüringer Landesverband dabei, der Höcke-AfD eine Niederlage zu bereiten.

 

Eine Erklärung der MLPD Sachsen zur Landtagswahl in Sachsen kann man hier als PDF herunterladen.