Sonneberg

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Wir polarisierten mit unserem aktiven Auftreten gegen Höckes „Sommerfest“

Mit zwölf Freundinnen und Freunden suchten Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer der Internationalistischen Liste / MLPD drei Stunden lang das Gespräch mit Besuchern der Höcke-Kundgebung in Sonneberg als auch mit zahlreichen Gegendemonstranten. An diesem - in zweierlei Hinsicht - heißen Tag waren bei Höcke 550 Zuhörer und auf der Seite der Gegendemonstranten 230.

Korrespondenz aus Bamberg

Wir waren die Einzigen, die konsequent auf jeden und jede zugingen. Sodass die Polizei uns schon fragte, ob wir hier eine dritte Veranstaltung machen „von der wir nichts wissen“. Mit einem Bollerwagen, geschmückt mit unseren deutlichen Wahlplakaten, waren wir unübersehbar.

 

Nach über 85 zum Teil intensiven Gesprächen waren wir uns einig: „Das Denken der Menschen ist sehr beweglich; sie suchen nach Lösungen“. Es gibt dabei eine ausgeprägte Unterschätzung der Faschisten: „Soll die AfD doch mal zeigen, ob sie es besser kann“, hörten wir immer wieder.

 

Wichtig waren unsere Argumente zu den Klassenunterschieden hier bei uns: dass die Grenze doch zwischen den Arbeitern und den Kapitalisten verläuft und nicht zwischen Einheimischen und den Flüchtlingen. Auch das rückwärtsgerichtete frauenfeindliche Frauenbild der AfD war manchen Frauen neu. Wir verteilten über 250 Wahlzeitungen, 150 Flyer zum Direktkandidaten, einige Broschüren zur AfD und verkauften Rote Fahne Magazine.

 

Unserem Direktkandidaten, Adi Eifler, und dem Internationalistischen Bündnis war von den Veranstaltern des Gegenprotests, der örtlichen SPD, ein Infostand und ein Rederecht im Vorfeld verweigert worden. Mit der entlarvenden Begründung: „Wir wollen keinen Protest an der Regierung – sonst wäre es ein anderes Bündnis“. Diese antikommunistisch begründete Ausgrenzung wurde von vielen Höcke-Gegnern abgelehnt und als falsch zurückgewiesen. Das zeigt wieder mal: Die offiziellen Anmelder, hier profilierten sich Vertreter von großen Konzernen als „Verteidiger der Demokratie“, sind keinesfalls gleichzusetzen mit den ehrlichen Antifaschisten.

 

Auch in der SPD sind sich in der antikommunistischen Ausgrenzung nicht alle einig; so erfuhren wir von ihrem Direktkandidaten, dass er sich bei der Presse über die undemokratische Ausgrenzung mancher Kandidaten beschwert hatte.

 

Einige Mitglieder und / oder Unterstützer des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) wollen Adi Eifler wählen, schließlich hat das BSW ja in Sonneberg keinen Direktkandidaten.