Internationalistische Liste / MLPD zur Landtagswahl in Thüringen
Firma Nidec in Südthüringen hetzt Polizei gegen Wahlkampfeinsatz
Wir haben das erste Mal bei der Firma Nidec - einem Automobilzulieferer mit ca. 800 Beschäftigten - einen Betriebseinsatz gemacht. Wir sprachen offensiv die Arbeiter an: „Wer AfD wählt - wählt Faschismus und wer die AfD verhindern will, muss die MLPD unterstützen."
Interessant war die internationale Zusammensetzung der Belegschaft. Wir hatten über 30 kurze Gespräche: so mit Arbeitern aus Polen, Tschechien, Kroatien, Afghanistan, Rumänien und dem Iran, sowie vielen deutschen Kollegen. Wir sammelten in kurzer Zeit 11, 40 Euro an Spenden.
Die Stimmung war sehr polarisiert, vor allem, wenn wir die Flüchtlingsfrage ansprachen. Viele unterschätzen die faschistische Gefahr, die von der AfD ausgeht. Es gab genauso viele, die unser Auftreten und die internationale Solidarität begrüßten. Sie lernten so die MLPD erstmals kennen. Doch das war der Geschäftsführung ein Dorn im Auge. Um uns zu verscheuchen, schickten sie mehrere Personen. So kam eine Frau von der Personalabteilung und wollte, dass wir den Parkplatz verlassen, weil er angeblich zum Betriebsgelände gehört. „Sie können doch ihren Wahlkampf in ihrem Garten machen.“ Es war ein öffentlicher Parkplatz, auf dem wir standen. Er war weder eingezäunt noch als Betriebsparkplatz ausgeschildert.
Trotz Drohung, die Polizei zu holen, war es für uns selbstverständlich, die Arbeiter weiter anzusprechen und die MLPD als einzig wirkliche Arbeiterpartei vorzustellen. Es kamen zwei Polizisten, die von einigen von uns die Personalien festgestellt haben. Sie unterstellten uns Hausfriedensbruch. Wir protestierten heftig gegen diese Einschüchterung, da es jederzeit gestattet ist, auf öffentlichen Parkplätzen Wahlwerbung zu machen. Alles andere ist Wahlkampfbehinderung. Wo kommen wir denn hin, wenn wir selbst vor Betrieben nicht mehr Gespräche führen dürfen, wenn wir schon in den Medien zensiert werden? Ihre Einschüchterung wirkte auf uns nicht; an einem anderen öffentlichen Platz verteilten wir weiter an die Kollegen.
Die letzten Tage werden wir voll nutzen, in Thüringen mit massenhaften persönlichen Gesprächen die Arbeiter, die Jugendlichen, die Frauen usw. für die sozialistische Alternative zu gewinnen.