Auch wegen E-Mobilität

Auch wegen E-Mobilität

Autofabriken nur zu zwei Drittel ausgelastet

Laut einer Studie von Marklines¹ wurden im vergangenen Jahr 4,1 Millionen PKWs in deutschen Autofabriken produziert. Die Kapazitäten sind aber für 6,2 Millionen ausgelegt.² Dass die Autowerke nur zu mehr als zwei Dritteln ausgelastet waren, hat wesentlich, aber nicht nur, mit dem Einbruch bei der Nachfrage nach E-Autos zu tun.

wb

In der Mercedes-Benz Group um 16 Prozent im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Konkret sank bei Mercedes deshalb die Auslastung der Werke: Rastatt (A-Klasse), Bremen (C-Klasse) und Düsseldorf (eSprinter) auf 69 Prozent, im größten Werk Sindelfingen gar auf 44 Prozent!

 

Mercedes-Chef Ola Källenius schiebt den Konsumenten den schwarzen Peter zu. Er will damit von seiner Luxus-Strategie ablenken: Konzentration auf die S- und E-Klasse, sowie auf hochpreisige Kompaktauto-Modelle zur Profitmaximierung. Wer von uns „Normalos“ soll dafür das Geld haben, angesichts sinkender Reallöhne?

 

Doch die E-Autokrise ist Teil einer seit Mitte 2018 währenden weltweiten Überproduktionskrise, die sich gerade vertieft. „Deren Ursache ist, dass sich große Teile der Profite der internationalen Monopole nicht wieder Maximalprofit bringend neu anlegen lassen, weil die Absatzmärkte mit der Ausdehnung der Produktion nicht Schritt halten. Denn im Verhältnis zur produzierten Warenmenge verdient die arbeitende Bevölkerung immer weniger. Wenn sich keine neuen Kapitalanlagen und Absatzmärkte erschließen lassen, muss deshalb die Produktion einbrechen.“³

 

Wie reagieren darauf die Automonopole und ihre Vorstände? Jeder Autokonzern versucht aggressiv neue Absatzmärkte auf Kosten anderer zu erobern und sie versuchen, die Krisenlasten auf die Belegschaften verstärkt abzuwälzen. Die selbständigen Streik- und Protestaktionen bei Mercedes in Bremen und Sindelfingen⁴ zeigen aber, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter das nicht kampflos hinnehmen. Das Potential für einen bundes- oder konzernweiten „Streik der Arbeiter“ ist groß: gegen die Abwälzung der Krisenlasten und um jeden Arbeitsplatz, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Das haben sich MLPD und ihre Betriebsgruppen bei Mercedes/Daimler zum Ziel gesetzt – ein Grund mehr, die MLPD auch als Mitglied zu unterstützen.